Ersthelfer – Päckchen für unterwegs

Ob zu Fuß, ob mit Rad oder Boot oder mit Bus und Bahn… die Welt erkunden macht Spaß, bringt neue Erfahrungen und Eindrücke und bereichert unser Leben. Leider kann es zwischendurch auch mal zu weniger schönen Erfahrungen kommen – durch Unfälle mit Verletzungen oder Krankheiten. Jeder der aktiv ist, muß damit rechnen, selbst betroffen zu sein oder auf andere Geschädigte zu stoßen. Deshalb ist super, wenn Du und möglichst viele andere Reisende ein Ersthelfer – Päckchen für den Notfall dabei haben. Vor allem, wenn Du viel abseits von großen Straßen unterwegs bist, wo ja jeder den Erste – Hilfe – Kasten im Auto haben muß.

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Deine Erste Hilfe auf Weltreisen

Ein Erste – Hilfe -„Täschchen“ reicht

Es ist gar nicht notwendig, ständig so eine dicke Kiste mit Dir rumzuschleppen, wie das ein Auto- Verbandskasten normalerweise ist. Für Traveller gibt es auch kleinere leichte Täschchen, die die wichtigsten Erste – Hilfe – Utensilien zusammenhalten und den schnellen Zugriff ermöglichen. Vielleicht möchtest Du nicht so ein Standard-Ding haben und bist im Schneiderhandwerk einigermaßen versiert? Dann kannst Du die Tasche für das Ersthelfer – Set* sehr gut an einem Abend selbst zusammennähen… z.B. aus altem Zeltstoff oder Resten anderer Art.

Die Inhalte kannst Du Dir einzeln kaufen oder als Nachfüll – Pack für Verbandskästen. In Apotheken oder Drogeriemärkten gibt es alles, was Du dazu brauchst.

Wichtige Inhalte im Ersthelfer – Päckchen

Einmalhandschuhe zum Selbst – und Fremdschutz

Selbstschutz bei der Ersten Hilfe: Einmal-Handschuhe im Reise-Ersthelferset
Einmal-Handschuhe

Zu allererst gehören zum Selbstschutz und Schutz anderer Einmal- Handschuhe* in das Päckchen. Es ist für jeden anzuraten, bei der Ersten Hilfe an anderen Personen solche Handschuhe zu tragen – um Dich selbst und dem Anderen vor Infektionen jeglicher Art zu schützen. Anfangs sprachen ja alle von AIDS-Handschuhen, als diese zum Pflichtinhalt in den Auto- Verbandspäckchen wurden. Doch es geht nicht nur um diese eine Krankheit, sondern generell um alle Formen der Ansteckung. Nebenbei ist es für Fremde auch psychisch etwas beruhigender, nicht direkt, sondern mit Handschuhen berührt zu werden. Wichtig ist, diese Handschuhe tatsächlich nur einmal zu verwenden und dann zu entsorgen. Ein Nachkauf kostet nicht die Welt, das sollte also kein Problem sein. Solltest Du auf Latex empfindlich reagieren, verwende stattdessen Vinyl-Handschuh.

Rettungsdecke

Rettungsdecke - Wärmeschutz für Verletzte in der Ersten Hilfe
Rettungsdecke

Weiterhin ist eine Rettungsdecke* ein sehr nützliches Detail im Ersthelfer – Set. Diese sind so leicht, daß Du sie im Gepäck überhaupt nicht wahrnimmst. Und werksseitig zusammengepackt, auch so klein, daß Du damit Dein Packmaß absolut nicht strapazierst. Doch wenn Du sie einmal ausgelegt hast, wirst Du sie nicht wieder so klein zusammenbekommen. Das heißt, auch dieses Utensil ist für den Einmal – Gebrauch gedacht. Die Rettungsdecke in der Ersten Hilfe kann Verletzte und Bewegungsunfähige (also auch Betrunkene im Alkohol-Schlaf) vor starker Auskühlung schützen. Insbesondere wird der Wind als Kühlfaktor deutlich reduziert, aber auch die Abstrahlung der Körperwärme verringert. Also, nach der Erstversorgung den/ die Verletzte in die Rettungsdecke einhüllen. Z.B. vor der Stabilen Seitenlage die Decke ausbreiten und die Person daraufrollen, dann rundum zudecken. Als psychologischer Trick sollte die Goldseite nach außen sichtbar bleiben, da Gold wärmer aussieht und positive Gefühle erzeugen kann. Rein technisch gesehen, ist es egal, welche Seite außen oder innen liegt.

Verbandsmaterialien für kleine und große Verletzungen

Pflaster für Reisende
Pflaster kannst Du unterwegs nachkaufen

Darüber hinaus ist zur Ersten Hilfe natürlich ein kleines Sortiment an Verbandmaterialien erforderlich. Das fängt mit verschiedenen Pflastergrößen an. Pflaster* sind neben dem Abdecken von kleineren Verletzungen gegen Schmutz, dem Aufsaugen von Blut und dem Schließen von Wunden auch gut, um reibende Blasen zu versorgen und die Reibungsschmerzen zu lindern. Bist Du beispielsweise mit Wanderschuhen unterwegs und hast Dir eine Blase gerieben, solltest Du eine Pause machen und die Blase behandeln: Mit einer Nadel oder einem kleinen Schnitt (z.B. Nagelschere) die Deckhaut der Blase öffnen, so daß die Flüssigkeit ablaufen kann. Das reduziert den Druck und lindert schon den Schmerz. Die Haut aber weiter auf der wundgeriebenen Stelle lassen. Sie bildet einen guten Schutz und wächst teilweise sogar wieder an. Das Pflaster kann weitere Blasenflüssigkeit aufsaugen und eine zusätzliche reibungsreduzierende Schicht bilden. Socken drüber, rein in die Schuhe und weiter kann es gehen. Spätestens am Abend das Pflaster wechseln.

Das gilt für alle Verbände – sind sie durchgeweicht, sollten sie bald gewechselt werden. Ansonsten anfangs bis zu 2mal täglich. Für Blasen gibt es auch spezielle Blasenpflaster* – wenn Du viel zu Fuß unterwegs bist, lohnt sich die Anschaffung bestimmt.

Erste Hilfe: Verbandspäckchen bei größeren Verletzungen
Verbandspäckchen

Desweiteren ist eine Binde/ Verbandspäckchen*, Wundkompresse* und ein Verbandstuch* im Erste – Hilfe -Set sinnvolles Material. Damit kannst Du großflächigere Verletzungen abdecken. Verrenkte Gliedmaßen stellst Du mit Elastik- Binden ruhig, das entlastet die Gelenke und lindert den Schmerz.

Sonstiges Zubehör zu Vorbeugung und Erstbehandlung auf Reisen

Fieberthermometer bei Fernreisen - Unterstützung der Selbstdiagnose vor allem in heißen Regionen
elektronisches Fieberthermometer

Planst Du Fernreisen, rate ich Dir dazu, ein Fieberthermometer* mit einzupacken. Das hilft Dir bei der Selbstdiagnose und der Einschätzung, ob Du mehr oder dringender medizinische Hilfe benötigst. Gerade in tropischen Regionen ist es bei allgemeinem Unwohlsein und großer Hitze gar nicht so einfach, selbst zu erfühlen, ob und wie stark Du Fieber hast oder Deine Temperatur im Lot ist. Dann ist die gemessene Körpertemperatur ein wichtiger Indikator für Krankheit und die Notwendigkeit eines Arztbesuchs.

Paracetamol - Fiebermittel auf Fernreisen
Paracetamol-Tabletten

Außerdem kann ein Päckchen Paracetamol* gut sein, um schnell auf höheres Fieber reagieren zu können oder Schmerzen zu dämpfen. Das sollten auf jeden Fall Tabletten sein (Stärke für Erwachsene üblicherweise 500), da diese am wenigsten anfällig gegen Hitze oder mechanische Beeinträchtigung sind und durch Halbieren geringer dosiert werden können.

Weiter können Medikamente gegen Magen-Darm- Infekte bzw. Durchfall sinnvoll sein. Ich bin da ja immer noch weitgehend für Aktiv-Kohle* als starkes Mittel gegen Durchfall und orale Vergiftungen, weil ich da die wenigsten Nebenwirkungen befürchte. Falls es wirklich ganz schlimm kommt, sind Elektrolyte* zur Wiederherstellung des Salzhaushalts zu empfehlen. Wobei es die in den betroffenen Regionen normalerweise auch in der örtlichen Apotheke gibt.

Besonders bei Fernreisen in warme Länder und für Städtereisen in dicht besiedelte Territorien ist ein Desinfektions-Spray* nützlich. Gerade die Durchfallgefahr läßt sich damit ein Stück weit eindämmen. Öffentliche Toiletten, vielbenutzte Busse und Bahnen, gut besuchte Restaurants, dichtes Gedränge sind alles Orte, an denen sich alle möglichen Keime wohlfühlen. Gründliches Waschen mit Seife hilft schon viel, aber ab und zu ist eine einfache Desinfektion wirksamer. Vor allem, wenn schon jemand im Umfeld erkrankt ist. Aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus empfiehlt auch das Robert-Koch-Institut die Desinfektion von Händen und häufig berührten Flächen als wichtige Maßnahme zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung.

Beachten solltest Du, daß die meisten Sprays zur äußerlichen Anwendung vorgesehen sind – eben „für Flächen und Hände“. Also zum Behandeln von Toilettensitzen, Waschbecken, Türgriffen und äußeren Hautpartien – aber nicht für Schleimhäute oder gar offene Wunden.

Für die Behandlung von Wundoberflächen und Wund – Umgebungen gibt es spezielle Wundsprays*.

Zecken jagen!

Immer wichtiger, auch zur heimatlichen Waldwanderung oder dem Pilzesuchen, werden neben Mückenspray* die Mittel gegen Zecken (DEET-haltige Zeckensprays*) und für den Fall des Zecken-Überfalls die Zeckenzange* bzw. Zeckenkarte*. Leider scheinen sich diese Plagegeister immer stärker auszubreiten und aktiver zu werden. Mittlerweile wurden sogar schon einzelne Arten aus subtropischen Regionen hier entdeckt. Der Klimawandel bringt offenbar Nebeneffekte mit sich, die wir meistens gar nicht auf dem Schirm haben. Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, da sie anfangs noch kaum infektiöse Wirkung haben. Das geht mit der Zeckenzange ziemlich einfach: Mit einer der Zangenbacken unter die Zecke fahren, die Zange mit den Backen schließen, gerade nach oben herausziehen. Wichtig – die Backen zusammendrücken, bis Du spürst, wie die Zecke zerknackt! Ansonsten leben diese Biester weiter, die sind super-widerstandsfähig! Selbst eine normale Wäsche überleben sie. Es ist sinnvoll, die Stichstelle nach dem Entfernen der Zecke mit einem Wundspray zu desinfizieren.

Zecken können in Mitteleuropa zwei Krankheiten übertragen: Das ist zum Einen die Frühsommer – Meningo – Enzephalitis (FSME), eine Hirnhaut-Entzündung. Die Erreger sind in vielen Regionen verbreitet, wobei das Risiko- Gebiet immer größer wird. Gegen FSME gibt es eine Impfung. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten als Vorsorgeleistung – einfach nachfragen.

Zecke beim Saugen
Zecke in die Haut gebohrt

Die zweite von Zecken übertragene Krankheit ist die Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt. Diese Krankheit kann ziemlich heimtückisch verlaufen, da sie Wirkungen auf das Nervensystem hat. Sie verläuft in Stadien, wobei das erste Stadium normalerweise ziemlich harmlos ist. Um den Zeckenbiß breitet sich ein roter Ring (bis 10 cm) aus, die Hautfläche „fiebert“ ein bißchen… mehr ist nicht. Wichtig – in dem Fall unbedingt zum Arzt gehen und vorzeigen und auf den Zeckenbiß hinweisen! Die Behandlung geschieht üblicherweise mit Anti-Biotika. Eine vorbeugende Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.

Weitere ausführliche Info’s mit Bildern hat der hessische Rundfunk im Frühjahr 2019 zusammen mit dem Institut für Virologie der Uniklinik Frankfurt/Main veröffentlicht.

… vielleicht Verhüterlis?

Lümmeltüten - Kondome schützen Reisende
Kondome* für den Fall der Fälle

Ratsam ist im Ersthelfer – Päckchen oder wo auch immer in Deinem Reisegepäck die Aufnahme von 1, 2 Kondomen*. Natürlich gern auch mehr, wenn Euer Bedarf höher ist 😉 Klar, das kannst Du sehen, wie Du willst und das soll weder Aufforderung noch Unterstellung implizieren. Vielleicht brauchst Du sie ja gar nicht selbst, aber kannst damit Freunden aus der Patsche helfen. Jedenfalls gehört das für mich einfach zur Verantwortung im und gegenüber dem Leben dazu, sozusagen als symbolische Versicherung, daß ich für „alle Fälle“ gewappnet bin. Es ist schließlich der einzige wirksame Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Individuelles Beiwerk

Möglicherweise braucht der Eine oder die Andere noch etwas mehr bzw. legt Wert auf bestimmte Utensilien. Denke also einmal vor Deiner Reise über latente Leiden und konkrete Notlagen an Deinem Reiseziel nach. Mir ging es hier vor allem darum zu zeigen, daß Reisen manchmal auch unglückliche Wendungen nehmen können und Du darauf wenigstens ein bißchen vorbereitet sein solltest. Es muß Dich nicht einmal selbst betreffen, sondern Du kannst vielleicht anderen in Notlagen helfen, mit denen wir oft gar nicht rechnen.

Fit machen – Ersthelferkurs besuchen!

Noch besser vorbereitet bist Du, wenn Du wiedermal einen Ersthelfer – Kurs z.B. bei der Johanniter – Unfallhilfe besuchst. Diese dauern einen Tag, kosten 30 – 50€ und die Kosten werden von vielen Berufsgenossenschaften für ihre versicherten Arbeitnehmer getragen. Da lohnt sich die Nachfrage.

Sorge vor und teile den link!

Ich wünsche Dir schon mal Unfall- und Krankheitsfreie Reisen! Und falls Dir der Beitrag oder andere Seiten auf „Sonnige Pfade“ gefallen haben, freue ich mich über Deinen Kommentar sowie viele „shares“ mit dem link zum Beitrag auf Deinen social media Kanälen. Danke !

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