Bist Du im Norden Frankreichs unterwegs, dann mach Station in der Hafenstadt Rouen an der Seine. Die schmucke Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, einem gold-glitzernden Uhrturm, alten Kirchen und die riesige Kathedrale Notre Dame von Rouen sowie eine reiche Geschichte und Kultur bieten ausreichend Stoff für mehrere Besuchstage.
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Rouen an der Seine – Großstadt und doch gemütlich
Wo liegt Rouen?
Die Stadt Rouen ist Hauptstadt der Normandie und liegt an der Seine im Norden Frankreichs. Etwa 70 bis 80km trennen Rouen von der Normandieküste und doch ist sie See – Hafenstadt – die Seine ist trotz weiter Mäander bis Rouen für Seeschiffe mit max. 260m Länge schiffbar. Von Paris sind es bis Rouen etwa 110 km in nordwestlicher Richtung. Etwa 70km westlich von Rouen liegt Le Havre an der Kanalküste, dort mündet die Seine dann in einer weiten Trichtermündung in den Ärmelkanal.
Rouen’s Altstadt – geprägt von Fachwerkhäusern und gotischen Kirchen
Rouen ist mit etwa 112.000 Einwohnern eine Großstadt – und doch zumindest im Altstadtkern recht ruhig und geradezu gemütlich. Die Altstadt von Rouen liegt nördlich der Seine und wird von immer noch fast 2000 Fachwerkhäusern im normannischen Stil geprägt, die zum Teil aus dem Mittelalter stammen. Dieser Altstadtkern ist weitgehend autofrei, was das Schlendern in den engen Gassen und kleinen Straßen angenehm und gemütlich macht. Lediglich in der Peripherie wurden bereits im 19.Jahrhundert größere Schneisen für Straßen geschlagen und die beiden Weltkriege trugen ihr Übriges dazu bei, daß auch einige moderne Gebäude und Straßenzüge in der Altstadt zu finden sind.
Berühmt ist Rouen für seine Kirchen. Victor Hugo soll von Rouen als der „Stadt der 100 Kirchtürme“ gesprochen haben. Ganz so viele sind es nicht mehr, aber etwa 30 Kirchtürme prägen noch heute die „skyline“ der Altstadt von Rouen. Darunter die der Kathedrale Notre Dame, von denen einer mit 151,5 m Höhe bis zur Spitze der höchste Kirchturm in ganz Frankreich ist. Schon allein der Blick auf diesen steil in den Himmel strebenden Turm ist beeindruckend. Ich muß dabei immer an die Bauleute denken, die diese Spitze in schwindelnder Höhe irgendwann errichtet haben – zwar mit einer phantastischen Aussicht, aber auf extrem schmalen Rüstungen und ziemlich viel Wind um die Nase….
Berühmtheit der französischen Geschichte – Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orleans
Natürlich begegnet man in Rouen einer Reihe geschichtlich bedeutender Ereignisse. Die Stadt stand über Jahrhunderte immer wieder im Zentrum des Ringens um Herrschaftsansprüche zwischen französischen Königen und der englischen Krone. Am Nachhaltigsten und heute für Besucher Bekanntesten ist dabei die Geschichte der Jeanne d’Arc, der „Jungfrau von Orleans“, die im französischen Norden gegen die Vorherrschaft der Engländer kämpfte, 1430 gefangengenommen und in Rouen eingekerkert wurde. Hier fand der Prozeß gegen sie statt und hier wurde sie am 30.Mai 1431 nach einem von den Engländern beeinflußten Hexenprozeß öffentlich als Ketzerin verbrannt. Später, im Jahre 1456 fand an gleicher Stelle ihr Rehabilitierungsprozeß statt.
Seit 2015 gibt es im ehemaligen Bischofspalast, wo die Prozesse stattfanden, eine multimediale Ausstellung „Historial Jeanne d’Arc„. Dort wird die Lebensgeschichte der Johanna sowie der Prozeß und die Rehabilitierung mit szenischen Video – Installationen nachgezeichnet.
Der „Jeanne d’Arc – Turm“, in dem die tapfere Kämpferin eingekerkert und gefoltert wurde, wird seitdem für „escape – games“ geöffnet. Der Turm le Donjon war der Bergfried, also befestigter Wohnturm und ist das letzte Bauteil einer Burg von ca. 1200. In seiner Nähe befand sich übrigens zur Zeit der Römer das Amphitheater.
Kathedrale Notre Dame von Rouen – beeindruckend seit Jahrhunderten
Neben dem Bischofspalast in der Altstadt steht die Kathedrale Notre Dame von Rouen, die schon seit dem 13. Jahrhundert die Menschen aus Nah und Fern in ihren Bann zieht. Der Baubeginn war 1180 und bis etwa 1235 entstand ein erster Kathedralenbau. Die Kathedrale Rouen war Königsort und Grabstätte der normannischen Herzoge – auch das Herz von Richard Löwenherz liegt hier begraben.
Erweitert wurde die Kathedrale zwischen 1370 und 1450 unter anderem mit der berühmten Westfassade. Deren Berühmtheit steigerte sich vor allem durch die Mitwirkung des französischen Impressionisten Claude Monet, der zwischen 1892 und 1894 von einem gegenüberliegenden Gebäude aus diese Fassade 33 mal in wechselnden Lichtsituationen malte. Nur eines der Gemälde ist heute in Rouen zu sehen: Im Kunstmuseum befindet sich Cathédrale de Rouen. Le Portail et la tour d’Albane. Temps gris von Claude Monet.
Natürlich kostete der Bau dieser riesigen Kathedrale auch eine Menge Geld. Interessant ist dabei die Geschichte um den „Butterturm“ – Während der Fastenzeit wurde ein Verbot von Butter ausgesprochen, es durfte auch nicht mit Butter gehandelt werden. Lediglich das Domkapitel hatte das Privileg, Butter für die Fastenden zu verkaufen und finanzierte mit dem Gewinn den Bau des Butterturmes. In den Türmen der Kathedrale Notre Dame von Rouen hängen zahlreiche Glocken und ein 56stimmiges Carillon (Glockenspiel), unter anderem die große Glocke „Jeanne d’Arc“ mit fast 10 Tonnen. Alle Glocken haben Frauennamen von Berühmtheiten. Wer die Glocken der Kathedrale hören möchte, sollte rechtzeitig vor Gottesdiensten auf den Domplatz gehen – schon allein dieses Geläut ist beeindruckend.
In den Sommermonaten von Juni bis September findet auf der Fassade allabendlich ein „videomapping“ statt, bei dem das Portal der Kathedrale in verschiedensten Farben á la Monet angestrahlt wird. Das ist auf jeden Fall ein sehenswertes Spektakel!
Stundenuhr Gros Horloge und Justizpalast in Rouen
Gegenüber der Kathedrale am gleichen Platz steht ein altes schmuckes Handelshaus, von dem aus Monet am Fenster stehend seine Fassadenansichten gemalt hat. Darin befindet sich heute die Touristeninformation von Rouen.
Eine der einmündenden Gassen ist die Rue de Gros Horloge. Diese führt Dich zu einem weiteren berühmten Gebäude von Rouen – dem Uhrturm mit der Stundenuhr Gros Horlage aus dem 16. Jahrhundert. Die Uhr am Uhrturm hat, wie damals noch üblich, nur einen Zeiger, der die Stunden anzeigt. Dieser ist mit einem Schaf verziert, dem Wappen von Rouen. Über dem reich vergoldeten Zifferblatt befindet sich eine dunkel-silberne Kugel in einer Öffnung. Diese verdeutlicht die aktuelle Mondphase. Die Große Uhr von Rouen erinnerte mich sofort an die Aposteluhr vom Prager Altstädter Rathaus. Und wie der Zufall will, waren in einem Schaufenster gleich in der Nähe beide Uhren auf einem Poster nebeneinander abgebildet. Das Uhrengebäude der Gros Horloge von Rouen ist eine Art Torhaus über der Rue de Gros Horloge und kann besichtigt werden.
Ebenfalls im Gassengewirr der Altstadt auf dem Weg zum Markt triffst Du irgendwann vermutlich auf den Justizpalast von Rouen. Dieser wurde ab 1509 gebaut und ist das größte nichtsakrale gotische Gebäude Europas. Der Bereich der Altstadt erschien mir um den Palast herum allerdings etwas „moderner“ mit kleineren Kaufhäusern, die eher ein shopping – Publikum anzogen. Doch wenige Schritte weiter bist Du schon wieder in den engen und gefälligen Fachwerkgassen abgetaucht.
Der alte Markt von Rouen und die Eglise Jeanne d’Arc
Am östlichen Ende des großen Altstadtgebiets liegt der Place de Vieux Marché, der alte Marktplatz von Rouen. Dieser ist ebenfalls von bunten Fachwerkhäusern umgeben, in vielen davon befinden sich Restaurants mit Freisitz und Terrasse. Darunter auch das älteste Restaurant Frankreichs: La Couronne empfängt immerhin schon seit 1345 Gäste im Zentrum von Rouen. Heute ist es ein mit Blumen und Fahnen geschmückter Fachwerkgiebel mitten in der südlichen Häuserfront am Markt.
Viele Touristen, die Rouen zum erstem Mal besuchen, sind allerdings ein wenig schockiert über ein großes Gebäude in der Mitte des Place de Vieux Marché – die Eglise Jeanne d’Arc. Das moderne Kirchengebäude mitten in der Altstadt wurde erst 1979 eingeweiht und erstreckt sich mit eigenwilliger Architektur und dunkler Dachdeckung sowie wenig farbiger Fassade recht dominant und vielleicht auch stilbrechend über den Platz. Immerhin steht die Kirche an der Stelle, an der Jeanne d’Arc 1431 verbrannt wurde und erinnert an die heilig gesprochene französische Heldin.
Die Kirche Jeanne d’Arc von Rouen wird verschieden interpretiert. Einige meinen in dem sich auftürmenden Dach die Symbolik von Rauchwolken über einem Scheiterhaufen zu erkennen. Andere behaupten, der Architekt habe an die normannische Seefahrertradition und die in der Region verbreiteten Seefahrer – Kirchen erinnern wollen und das Gebäude stelle ein gekentertes Schiff auf hoher See dar. Ich habe mich bei meinem ersten Besuch von Osten dieser Kirche genähert und meine Interpretation geht auf meinen spontanen ersten Eindruck zurück: Ein schuppiger Drachen mit einem langen Schwanz, der sich in Richtung Osten über den Platz erstreckt.
Am Markt nach Westen hin schließt sich fast nahtlos eine kleine Markthalle im gleichen Stil an. Dort kannst Du unter anderen lokalen Produkten den normannischen Käse Neufchâtel erwerben, ein Brie in Herzform. Wenn Du die Gelegenheit hast, solltest Du aber zuvor der Eglise Jeanne d’Arc auch einen Besuch im Inneren gönnen. Denn dabei kannst Du die hellen farbigen Glasfenster der 1944 zerstörten alten Kirche St. Vincent bewundern, die in der Jeanne d’Arc verbaut wurden. Diese Fenster aus dem 16.Jahrhundert bilden Bibelszenen und die Darstellung von Heiligen – Mythen ab.
Am östlichen Rand des Place de Vieux Marché befindet sich ein weiteres unbedingt sehenswertes Prunkstück: Das Hôtel du Bourgtheroulde wurde 1486–1531 als schmuckreiche Renaissancearchitektur erbaut und beherbergt seit 2010 ein Luxushotel mit Edelrestaurant und Spa*.
Um den Place de Vieux Marché gibt es viele kleine Straßen und Gassen, die zum Shoppen einladen. Denn dort finden sich Boutiquen und kleinere Kaufhäuser sowie einige Geschäfte mit langer Geschichte wie die Fromagerie Olivier – ebenfalls eine Quelle für den normannischen Käse Neufchâtel.
Beinhaus Aître Saint Maclou und Saint Maclou Kirche
Eine der kleineren Kirchen in der Altstadt von Rouen ist Saint Maclou, deren Bau 1436 begann und die 1521 geweiht wurde. Hinter dieser Kirche befindet sich das Beinhaus Aître Saint Maclou, welches heute eine bedeutende Kunstschule in Rouen beherbergt. Als 1348 die Pest auch in Rouen ihre Opfer forderte, war Aître Saint Maclou ein großer Pestfriedhof. Daran erinnern noch heute viele Schnitzereien mit „Totentanz – Szenen“ – Totenköpfen und Gebeinen am Fachwerk der umgebenden Häuser. Der Innenhof der Kunstschule wurde erst in den letzten Jahren zu einem kleinen ruhigen Park mit schattigen Bäumen umgestaltet und ist daher gut für eine Pause an heißen Sommertagen geeignet.
Im östlichen Teil der Altstadt von Rouen steht das große Hotel de Ville (Rathaus) und daneben die Abteikirche St. Ouen. Diese ist zwar nicht ganz so hoch, aber doch beinahe ebenso groß wie die Kathedrale Notre Dame. Zwei so riesige Kirchen in kaum 500m Entfernung! Der Bau der Abteikirche St.Ouen begann 1318 als Klosterkirche der zugehörigen Abtei. Bedeutend ist in dieser Kirche vor allem die große Orgel von 1890.
Außerhalb der Altstadt von Rouen
Es gibt in Rouen noch viele weitere Details zu entdecken, vor allem wenn Du dort ein paar Tage mehr verbringst. Ich habe beim zweiten Besuch z.B. bei meiner Anreise per Fahrrad bereits an einem kleinen Bachlauf in den Vororten mehrere noch funktionierende Wasserräder entdeckt, mindestens eines gehörte zu einem kleinen Mühlenmuseum, die Moulin de la Pannevert.
Kunstgalerie und Einkaufszentrum an der Seine
Interessant ist auch ein Spaziergang am Seine – Ufer. Die Seine schlägt ja riesige Mäander – Bögen bis zur Küste und Rouen liegt an einem dieser Bögen. Östlich des Stadtzentrums ist sie noch ein relativ schmaler Fluß und entlang der Ufer finden sich teilweise aufgegebene Hafenanlagen für Flußboote. Die Brücken wären auch für Seeschiffe überhaupt nicht passierbar. Aber etwa unterhalb des Place de Vieux Marcé ist die Seine schon ziemlich breit und die alten Hafenanlagen sind inzwischen für Publikumsverkehr geöffnet. An sonnigen Wochenend – Tagen flanieren viele Rouener Einwohner in diesem Bereich am Seine – Ufer.
Im Hangar 107 werden Ausstellungen mit moderner Kunst angeboten, am darunterliegenden Rivers Pub kannst Du im Terrassen – Restaurant sitzen und den Blick über die Seine schweifen lassen oder die flanierenden Spaziergänger beobachten.
Seit 2009 gibt es am Seine – Ufer ein großes Einkaufszentrum Docks 76 mit vielen Boutiquen französischer und internationaler Marken und verlocken shopping – Gäste zu unbedachten Einkäufen.
In einem Rundbau geben inzwischen auch in Rouen die riesigen Panoramabilder des Künstlers Yadegar Assisi Impressionen von der Welt mit Realfotos und fiktionalen Szenen.
Hubbrücke und Hafenfest
Im Jahr 2008 wurde auch am westlichen Ende des stadtnahen Hafenbeckens eine große Straßenbrücke errichtet. Doch diese ist eine technische Besonderheit und erlaubt selbst größeren Schiffen die Passage. Es handelt sich um eine moderne Hubbrücke. Der Zug des Straßenabschnitts an der Brücke erfolgt bis auf 55 m in die Höhe. Die Brücke trägt den Namen des Rouener Romanschriftstellers Gustave Flaubert. Die Gesamthöhe dieser Hubbrücke liegt bei 86m.
Dank dieser Brückenkonstruktion kann aller 4 bis 5 Jahre ein großes Hafenfest stattfinden – die Armada von Rouen. Großsegler und andere historische Schiffe erreichen über die Seine die Altstadtpier und machen dort für rund 10 Tage fest. Viele der Schiffe können während dieser Zeit besichtigt werden. Rund um die Armada Rouen finden entlang der Seineufer vielfältige maritime Festveranstaltungen statt.
Museen in Rouen
Natürlich gibt es in einer geschichtsträchtigen Großstadt wie Rouen eine Reihe von kleineren und größeren Museen. Das Historial der Jeanne d’Arc im Bischofspalast habe ich ja bereits erwähnt und auch den Turm Le Donjon (der Bergfried), in dem sie gefangengehalten wurde.
Erwähnenswert sind weiterhin das Museum der schönen Künste Musée des Beaux Arts vorwiegend mit Malerei vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Wer sich mehr für gegenständliche Kunst erwärmt, findet vielleicht im Museum für normannische Fayence – Kunst genau das Richtige. Fayence ist eine Form der Keramik bzw. Porzellan – Herstellung, die sowohl für Alltagsgegenstände als auch für künstlerische Gestaltung Anwendung fand und findet.
Das Museum Le Secq des Tournelles ist ein Museum für Schmiedekunst. Hier werden geschmiedete Werkzeuge und Schlösser aus verschiedenen Zeiten aufbewahrt und vorgezeigt.
Wie schon kurz erwähnt, war der französische Romanschriftsteller Gustave Flaubert ein Kind der Stadt Rouen. Eines der bekanntesten Werke von Flaubert ist der Roman Madame Bouvery*, ein Klassiker der französischen Literatur. Flauberts Vater war Arzt und Direktor am Städtischen Hospital, die Dienstwohnung grenzte direkt an das Hospitalgelände. Im Geburtshaus von Flaubert wurde deshalb ein Museum sowohl für den Romancier Gustave Flaubert als auch für Medizinische Geschichte eingerichtet.
Reisetips für Rouen
Anreise
Die Anreise nach Rouen ist per Zug über Paris am einfachsten. Bereits 1843 wurde die Eisenbahnstrecke Paris – Rouen gebaut. Heute ist Rouen in das französische Schnellzugnetz des TGV* integriert, die u.a. nach LeHavre, Paris und Lyon verkehren. Der Hauptbahnhof Gare de Rouen-Rive-Droite ist ein Jugendstil – Gebäude aus dem Jahr 1928.
Innerhalb von Rouen fährt eine Stadtbahn, die das Zentrum über mehrere Kilometer unterquert.
Auch über das Fernstraßennetz ist es leicht, per Auto, Wohnmobil* oder Mietwagen* quer durch Frankreichs Norden die Stadt Rouen zu erreichen. Das kann über die mautpflichtigen Autobahnen erfolgen oder aber langsamer und mit mehr Eindrücken vom Land über Nationalstraßen und kleinere Verbindungsstraßen. Die Seine – Brücken in Rouen stellen wichtige Verbindungen in Ost – West – Richtung dar.
Auch per Fahrrad kann man Rouen besuchen – ich hab’s gemacht. Wer nicht wie ich einfach quer durch’s Land fahren will, sondern einen konkreten Radweg mit passender Infrastruktur nutzen möchte, der kann von Paris auf dem Seine Radweg über Rouen nach Le Havre oder Honfleur an die Kanalküste fahren.
Rouen Wetter
Wenn schon das viel weiter landeinwärts liegende Reims Seeklima hat, dann erst recht die küstennahe Stadt Rouen. Selbst die Gezeiten sind auf der Seine bis Rouen spürbar! Das bedeutet natürlich, daß Du auf schnellere Wetterumschwünge und ggf. Regenschauer gefaßt sein mußt. Ich hatte allerdings bisher immer Glück (im Juni bzw. im September) und durchgehend schönstes Sonnenwetter in Rouen, nur ab und zu von durchziehenden Wolken etwas gedämpft. Empfohlene Reisezeit ist demzufolge von Mai bis September, aber es gilt, sich auf stärkere Schwankungen einzustellen und auf jeden Fall auch wärmere und regensichere Kleidung im Gepäck zu haben.
Unterkünfte in Rouen – Hotels und Ferienwohnungen
Hotel in der Altstadt von Rouen
Ein kleines preiswertes Hotel in der historischen Altstadt von Rouen ist das Le vieux carre* in einem typisch normannischen Fachwerkhaus. Es ist bei Weitem nicht so anonym wie viele Hotels sonst: Auf dem Hof sowie in der gemeinsamen Wohnstube können sich die Gäste treffen und ihre Erfahrungen und Besuchstips austauschen. Ein schmackhaftes Frühstück wird jeden Morgen im Hotel angeboten. Neben Doppelzimmern gibt es auch ein Familienzimmer. Haustiere sind im Haus erlaubt.
Bereits im vorstehenden Beitrag genannt ist das Hotel de Bourgtheroulde* – ein luxuriöses Hotel mit Spa und wellness – Tempel in einem der historischen Gebäude von Rouen. Die Altstadt mit Kathedrale und Uhrturm liegt unmittelbar vor der Tür. Die Spa und wellness – Einrichtungen mit Innen-Pool sowie das Restaurant L’Aumale können natürlich sowohl mit Hotelbuchung als auch von Gästen ohne Übernachtung genutzt werden. Das Hotel de Bourgtheroulde verfügt vorwiegend über Doppelzimmer mit Erweiterungsmöglichkeiten für Familien. Einige Zimmer sind für Gäste mit Bewegungseinschränkungen und Rollstuhlfahrer vorbereitet. Die Benutzung der Spa- und wellness – Einrichtungen ist weitgehend in den Übernachtungskosten des Hotels inklusive, doch für Massagen entstehen zusätzliche Kosten. Im Hotel de Bourgtheroulde sind Haustiere erlaubt. Gebührenpflichtige Parkplätze stehen in der Nähe zur Verfügung, darunter auch Behindertenparkplätze und Parkflächen mit Ladesäulen für eAutos.
Ferienwohnungen
Wer lieber eine Ferienwohnung mag, findet auch diese in Rouen zur Genüge.
Möchtest Du einen Traum von Luxus in einem historischen Gebäude in der Altstadt von Rouen, dann entscheide Dich für die Ferienwohnung L’Autel – Jaccuzi – Centre d’historique*: Dein Bett steht in einem steinernen Gewölbe unter Säulen, Du kannst es Dir im Whirlpool oder der Sauna bequem machen oder in der Küche etwas schmackhaftes brutzeln. Zwei Gäste finden im Schlafzimmer dieser Ferienwohnung Platz, zwei weitere bei Bedarf auf einem Schlafsofa. Bis zur Kathedrale von Rouen sind es ca. 500m Fußweg.
Ebenfalls in der Altstadt von Rouen findest Du das Bel appartement dans le centre historique*. In dieser Ferienwohnung können bis zu vier Gästen in zwei getrennten Schlafzimmern erholsame Nächte genießen. Bis zur berühmten Uhr Gros Horloge von Rouen sind es etwa 300m, bis zur Kirche Jean d’Arc nur rund 200m. Entspannung findest Du mit Deinen Freunden um den Billard – Tisch im Wohnbereich dieser Ferienwohnung.
Rouen budget – Unterkunft
Für Besucher mit begrenztem budget gibt es seit wenigen Jahren in Rouen ein ibis budget Hotel Centre Rive Gauche* etwas außerhalb des Stadtzentrums. Bis zur Kathedrale Notre Dame und zum Uhrturm in der Altstadt sind es vom ibis budget Hotel ca. 2,5km. Das Hotel bietet einfache Zweibett – Zimmer, die teilweise mit Ausziehbett auf eine Drei-Gäste – Belegung erweitert werden können. Haustiere sind erlaubt. Es gibt einen Aufzug im Haus, einige Zimmer sind behindertengerecht zugänglich. Im Parkhaus stehen gegen Gebühr ausreichend Parkplätze zur Verfügung, teilweise auch behindertengerecht.
Rouen hat eine Jugendherberge (Auberge de Jeunesse)*, eine alte Färberei, allerdings etwas außerhalb nordöstlich in einem idyllischen Bachtal gelegen. In der Jugendherberge gibt es sowohl Privatzimmer für zwei bis vier Gäste mit Gemeinschaftsbad als auch Dorm – Betten für preisbewußte Einzelreisende. Für diese Buchung ist ein Jugendherbergs – Ausweis erforderlich.
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Zum Abschluß und als Zusammenfassung hier noch ein kleines Rouen FAQ :
Die Stadt Rouen liegt im Norden Frankreichs an der Seine, etwa 80km westlich der Seinemündung in den Ärmelkanal. Rouen ist Hauptstadt der französischen Region Normandie.
Die Normandie ist eine Region im Norden von Frankreich, nördlich von Paris, an der Küste des Ärmelkanals.
In etwa: rowa wobei das R schon fast mit einem ch-beginnt und stimmlos ist und auch das w nur sehr flach. Anhören
Rouen hat ein sehr buntes und vielseitiges Angebot für Besucher. Da lohnt sich schon mal der Aufenthalt für zwei, drei Nächte in einer Ferienwohnung. Historienfreunde werden den Bummel durch die Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern lieben und die Kathedrale bewundern. Interessant bis spannend sind die Stätten vom Prozeß gegen Jean ‚dArc – das Museum im Bischofspalast oder der „Donjon“ Jeanne d’Arc – Turm mit dem Verlies, den Du im „escape – game“ erleben kannst. Literaturfreunde werden das Museum für Gustav Flaubert besuchen wie Bewunderer der Schmiedekunst das Museum Le Secq des Tournelles. Auch ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade an der Seine lohnt sich – für shopping – Fans wie für Panorama – Besucher in einer Assisi – Rotunde…
Rouen hat Besiedlungsspuren schon seit der Jungsteinzeit 6tsd. Jahre vor Christus! Auch während der Römerzeit war die Stadt bereits von einem keltischen Stamm besiedelt – die Römer nannten die Siedlung Rotomagus. Im 4. Jahrhundert wurde Rouen Bischofssitz. Mit so einer langen Geschichte ist es leider nicht mehr möglich, ein genaues Gründungsdatum zu nennen.
Der Bau der Kathedrale von Rouen begann 1180 – schon in der Nachfolge eines älteren Bauwerks. Vollendet wurde die Kathedrale etwa um 1235.
Das berühmteste Bauwerk von Rouen ist die gothische Kathedrale. Deren Fassade wurde vom Maler Claude Monet über 30 mal in verschiedenen Lichtstimmungen gemalt. In Rouen auf dem Marktplatz wurde 1431 Jean ‚dArc auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Aller vier bis fünf Jahre findet am Seine – Hafen die „Armada“ statt, ein Treffen von Großseglern. Unter Geflügelzüchtern ist auch die Rouen Ente bekannt. Diese wird mit der „Sauce Rouenaise“ zur „Ente nach Rouener Art“ (Canard à la rouennaise) zubereitet.
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Schöner Bericht, weckt Reiselust. Danke!