Im Südwesten Irlands, dort, wo die rauhe Brandung des Atlantik auf die Felsen der Insel prallt, haben sich mehrere Halbinseln mit ihrem eigenen Charme herausgebildet. Die nördliche der Halbinseln ist Dingle, Teil des „wild atlantic way“ an der irischen Westküste. Ein guter Ort und Ausgangspunkt für Erkundungen auf der irischen Halbinsel ist die gleichnamige kleine Stadt Dingle. Mit zahlreichen Pubs, Handwerkerläden, Hotels und einem kleinen Fischereihafen ist die bunte Stadt auf Besucher eingestellt. Ausflüge und Wanderungen sind von Dingle Town aus gut möglich.
[Enthält *Werbung]
Die Halbinsel Dingle – abwechslungsreiche Landschaft unter Atlantik – Einfluß
Rund 50km lang und im Schnitt etwa 9km breit ist die Halbinsel Dingle, Co. Kerry, mit irischem Namen Corca Dhuibhne, vermutlich nach einem alten Stamm der Region. Der westlichste Punkt Dunmore Head ist zugleich auch der westlichste des irischen „Festlands“ überhaupt. Die Küstenlinie von Dingle ist sehr zerklüftet und abwechslungsreich – es gibt sowohl flache Strandbuchten als auch steile Felsenkliffs, schmale Landzungen und tief eingeschnittene Buchten. Aber auch zwischen den Küsten ist die Landschaft vielgestaltig. Hügel und Berge mit Wiesen und Weideland sowie die typischen Steinmauern und Feldhecken sorgen für eine reichhaltige Struktur im Relief, so daß eine Wanderung auf Dingle nie langweilig wird.
Wandern auf Dingle und Zeugnisse der irischen Urgeschichte entdecken
Wanderungen sind auch eine der schönsten Unternehmungen für Besucher von Dingle. Touren führen z.B. zum Connor Paß, dem höchsten Paß Irlands oder zur Klippe Slea Head im Westen der Halbinsel. Zu entdecken sind auf Dingle eine Vielzahl an ur- und frühgeschichtlichen Denkmälern in der Landschaft wie Steinkreise, Menhire und Dolmen aus keltischen Zeiten, Kirchenruinen oder Reste von Wehrtürmen wie dem Dunbek Fort. Der westlichste Ort Irlands ist Dún Chaoin. Von dort aus kann man mit einem Fischerboot auf die vorgelagerten Great Blasket Inseln übersetzen.
Eine bekannte historische Stätte auf der Dingle Halbinsel ist die Kapelle Gallarus Oratory. Diese ist bereits rund 1200 Jahre alt und ohne Mörtel Stein auf Stein wie eine Trockenmauer aufgesetzt. Ungewöhnlich ist die Form, die ähnelt einem umgedrehten, also kieloben liegenden Boot.
Am Sleahead drive finden sich die sogenannten Bienenkorb – Hütten (Fahan beehive huts). Diese Steinhütten wurden von Eremiten als Rückzugsorte gebaut.
Die Bucht von Smerwick war bereits zur Wikingerzeit ein Hafen und diente als Umschlagplatz für Waren der Region, aber auch mit den Küstenregionen Westfrankreichs und Spaniens. Hier fand 1580 ein Massaker statt, als der grausame englische Earl of Ormond (black Earl genannt) ein spanisches Heer belagerte und mit Mann und Maus tötete. Dieses Ereignis bedeutete für Dingle insgesamt eine Zäsur, da nicht nur der zuvor florierende Handel unterbrochen wurde, sondern auch alle Ernten vernichtet, alle Dörfer zerstört und das Vieh entwendet wurden. Eine weitere historische Sehenswürdigkeit auf der Halbinsel Dingle ist Dunbeg Fort.
Dingle Town – die Kleinstadt auf der Halbinsel
Das wichtigste touristische Zentrum der Halbinsel ist Dingle Town im Süden, etwa auf halber Strecke zwischen Dunmore Head und dem Kernland bei Tralee. Diese Kleinstadt mit rund 2000 Einwohnern ist mit zahlreichen Pubs, Restaurants, Hotels und Handwerker – Läden voll auf Touristen eingestellt. Weithin bekannt ist z.B. Dick Mack’s, denn dieses Lokal ist Pub und Schusterwerkstatt in einem mit dem entsprechenden Odeur.
Ganze Straßenzüge sind in der typisch irischen Farbigkeit gestaltet. Allerdings ist das kleine Örtchen oftmals schon überlaufen – selbst die Parkplatzsuche kann sich für mit dem Auto anreisende Gäste ganz schön hinziehen. Obwohl es mehrere große Parkplätze in der Hafenzone gibt.
Delfin – und Walbeobachtung und maritime Abenteuer
Doch Dingle town ist ein guter Ausgangspunkt für Inseltouren – ob individuell und selbst organisiert oder mit lokalen Touranbietern. Vom Hafen aus bieten ehemalige Fischer Bootstouren zur Delfin – und Walbeobachtung* in der Bucht an.
Bis 2020 war ein Delfin der bekannteste „Einwohner“ von Dingle Town! Der Fungie genannte Große Tümmler hat sich Mitte der 80er Jahre wohl in die kleine Stadt auf der Halbinsel verliebt und blieb als Einzelgänger treu in der Bucht vor der Hafenzufahrt. Täglich gab es zahlreiche Bootstouren auf der „Jagd“ nach Fungie, das Spektakel lockte eine Menge Besucher zusätzlich in die Stadt.
Und der Delfin spielte mit! Fungie schien gern mit den Booten um die Wette zu schwimmen und den neugierigen Gästen seine Schwimmkünste vorzuführen. Ob da heimlich doch irgendwie mit Fischmahlzeiten nachgeholfen wurde, kann ich leider nicht einschätzen. Allerdings ist Fungie im Oktober 2020 verschwunden. Es wird angenommen, daß er eines natürlichen Alterstodes gestorben ist, denn sein Alter wurde auf bereits über 40 Jahre geschätzt. Eine kleine Bronzeplastik erinnert noch vor der Touristeninformation in Dingle Town an den besuchermagnetisierenden Delfin. Als „Ersatz“ gibt es in Dingle Stadt ein Oceanworld Aquarium.
Auf Fungie war Verlaß! Ob die Wal- und Delfinbeobachtungs – Touren heute auch noch garantierte Sichtungen erlauben, ist eher fraglich. Für echte Naturfreunde sollte das aber akzeptabel sein. Schließlich geht es um Wildtiere und nicht um einen Zoo mit dressierten Affen. Die haben eben nicht immer Lust auf homo sapiens. Eine Bootstour vor der Küste* der Halbinsel Dingle ist sicher trotzdem ein nicht alltägliches maritimes Abenteuer mit vielfältigen Eindrücken, vor allem auch Begegnungen mit der See – Vogelwelt.
Dingle Town historisch – kleines Tor zur weiten Welt
Auch wenn Dingle Town irisch: An Daingean oder oder Daingean Uí Chúiserst 1607 ein Statut als Stadt erhielt, ist die Geschichte der Ortschaft schon wesentlich länger. Der Name verweist auf eine Festung, die allerdings keinem irischen Adelshaus zugeordnet werden kann. Es gibt Vermutungen, daß sich im 13. Jahrhundert eine flämische Familie ansiedelte, die ein befestigtes Haus errichtete und von deren Namen die irische Bezeichnung abgeleitet wurde. Bereits im Mittelalter gab es wohl auf engstem Raum drei Towerhouses in Dingle. Normannische Siedler, Flamen und Franken hatten sich in Dingle niedergelassen und den Hafen zum Handelsplatz für Fisch, Fleisch, Häute und Wolle erkoren. Auch Kohle, Salz und Wein wurden über Dingle auf die keltische Insel eingeführt. Die Handelsrouten reichten bis nach Frankreich und Spanien.
Heute ist der Hafen von Dingle Town vor allem noch Fischereihafen, aber auch Freizeithafen und Ausgangspunkt für Bootstouren oder Hochsee – Angelabenteuer. Wer das Hochseeangeln mal ausprobieren möchte, kann sich einer 2-Stunden- Tour* anschließen. Wenn das gefällt und wer mehr Angelabenteuer in der Dingle Bay erleben möchte, findet bei den Touranbietern sicher die geeigneten Kontakte zu längeren Angelunternehmungen.
Dingle als Film – Hochburg
Bereits vor der Entdeckung von Dingle als touristisches Ziel Ende der 60er Jahre erlangte die Halbinsel als Filmkulisse Bekanntheit. Über Monate wurde der Film „Ryans Daughter“ an verschiedenen Schauplätzen auf Dingle gedreht. Die Filmgeschichte ist ein Stück an die Novelle „Madame Bovari“ des französischen Schriftstellers Gustave Flaubert angelehnt. Inhaltlich sahen viele Kritiker einen überdehnten eher langweiligen Film, doch die irischen Landschaften begeisterten bereits damals das Publikum.
In Anknüpfung an die Filmtradition gibt es inzwischen ein jährliches Dingle Film Festival.
Reisetips Halbinsel Dingle in Irland
Anreise
Mit den Bussen von Bus Eireann kannst Du zum Beispiel von Dublin oder Cork über Tralee nach Dingle fahren. Tralee ist auch ein Knotenpunkt für die Anreise mit dem Auto oder Mietwagen* – die Stadt liegt rund 30km östlich von Dingle Town.
Sprache
Für Dingle ist die Sprache besonders erwähnenswert. Denn vor allem der Westteil der Halbinsel gilt offiziell zu den Gaeltach Regionen, in denen weiterhin gälisch gesprochen wird – die keltischstämmige eigentliche irische Sprache. Natürlich wird es in Dingle Town mit Englisch kein Problem geben, aber in abgelegenen Siedlungen wirst Du Dich vielleicht über eine weniger verständliche Sprache wundern.
Das Wetter auf Dingle
Wie das Wetter auf Dingle heute und in den nächsten drei Tagen aussieht, zeigt Dir die nebenstehende Übersicht. Damit kannst Du Deine Touren auf der Halbinsel gut planen und die passende Kleidung* für die Wanderungen einpacken.
Unterkünfte auf Dingle
Buget – Übernachtungen im Hostel
Für Backpacker mit schmaler Geldbörse gibt es ein Hostel mit Dorm – Betten, das Lovett’s Hostel*. Im Hostel können auch Fahrräder geliehen werden. Frühstück wird angeboten und kostet extra. Für die Abendunterhaltung gibt es Brettspiele im Gemeinschaftsraum. Das Hostel liegt in einer schmalen Seitenstraße östlich des Hafens.
Hotels und Pensionen auf der Dingle Halbinsel
Zu den Hotels in Dingle gehört zum Beispiel das Dingle Bay Hotel* (siehe rotes Gebäude im Titelbild), welches Ein- und Zweibettzimmer anbietet. Zum Hafen sind es nur wenige Meter zu Fuß. Ein Aufzug führt in die oberen Etagen, außerdem gibt es Zimmer mit geeigneter Ausstattung für körperbehinderte Gäste. Alle Zimmer haben Möglichkeiten zur Tee- und Kaffeebereitung. Das Hotel bietet ein vielgelobtes Frühstück, im Restaurant sind weitere Mahlzeiten möglich. Parkplätze für die Gäste liegen hinter dem Haus.
Mit Murphy’s Pub and B&B* findest Du Unterkunft in einem typisch irischen Pub. Das heißt, lokales Speisenangebot ab Mittag, Guinness sowie live – Musik, zumindest in der Sommersaison. Die Hotelzimmer bieten Betten von Zweibett- bis Familienzimmern. Im Barbereich wird morgens das Frühstück für die Hotelgäste bereitet. Der Hafen von Dingle town ist in Sichtweite, bis zum Oceanworld Aquarium Dingle sind es rund 350m. Parkplätze für Hotelgäste gibt es am Haus.
In ruhiger Lage weit im Westen der Halbinsel und mit Blick auf die Blasket Inseln begrüßt das An Portán Guest house and Restaurant* seine Gäste. Die Lage am Dingle way macht dieses Guesthouse zu einem idealen Ausgangspunkt für Wanderungen auf der Halbinsel. Ein reichhaltiges Frühstücksmenü erleichtert den Start in den Tag, für die Abendmahlzeit gibt es gute Angebote mit Meeresfrüchten und vegetarische Optionen. Es sind Doppelzimmer, aber auch Familienzimmer im Angebot.
Gehobenere Unterkünfte
In Dingle Town an der Hafenbucht mit Blick auf Hafen und Stadt offeriert das Coastline House* sehr gute Doppel- und Dreibettzimmer mit Meerblick. Ein gutes Frühstück mit lokalen Erzeugnissen und Kräutern aus dem eigenen Garten gibt es im hellen Speisenraum, im Sommer auch im Freien. Dingle Stadt ist zu Fuß erreichbar. Es gibt Gästeparkplätze am Haus.
The Waterfront* Damit ist die Lage wohl schon erklärt. Mitten in Dingle Stadt findest Du Unterkunft in diesem Guesthouse in Einzel- oder Doppelzimmern mit Meerblick. Das Dingle Oceanworld Aquarium ist nur ca. 100m entfernt. Frühstück wird A la Carte english oder irish geboten. Das Haus hat keine eigenen Parkplätze, aber vor dem Haus sind öffentliche Parkmöglichkeiten verfügbar.
Etwas weiter „zurückversetzt“ und damit näher an dem bergigen Hinterland ist das Dingle Garden Townhouse* mit großzügigem Gartenbereich. Die Doppelzimmer des Guesthouses verfügen über Kaffee- bzw. Teezubereitungsmöglichkeiten. Für die B&B Gäste gibt es A la Carte – Frühstück. In einem Gemeinschaftsraum kann man sich mit anderen Gästen über seine Irland – Erfahrungen austauschen. Das Haus hat keine Parkmöglichkeiten.
Lust auf Irland – Abenteuer? Lade Deine Freunde ein!
Wenn Dir der Dingle – Beitrag gefallen hat, dann mach doch Deine Freunde darauf aufmerksam. Am Besten, indem Du den link zum Beitrag in Deinen social media – Kanälen teilst. Mit einem positiven Echo im Netz kannst Du Deine Lust nicht nur mit Freunden teilen, sondern auch gute Info’s unterstützen – denn vielzitierte Beiträge werden in den Suchmaschinen öfter vorgeschlagen und so trennt sich die Spreu vom Weizen…
Mehr Irland? …
Hinweis auf *Werbelinks
Einige links im Beitag sind mit * gekennzeichnet. Klickst Du darauf und bestellst oder buchst in den shops und Agenturen etwas, erhält der sonnige pfade blog eine kleine Provision zur Bestreitung der technischen Unkosten. Für Dich wird dabei nichts teurer, da die Provision von den Anbietern bereits bei der Preisbildung eingerechnet wird.