Vor allem für Bewohner von Leipzig und Umgebung sind die Hohburger Berge ein schnell erreichbares Ausflugsziel. Mit der Leipziger S-Bahn bis Wurzen kann dieser Höhenzug leicht mit dem Fahrrad angesteuert werden. Weitgehend über separate Radwege durch abwechslungsreiche Landschaft ist Hohburg nach einer kurzen Radfahrt von ca. 8 km erreicht. Zu finden sind die Hohburger Berge etwa 35km östlich von Leipzig und 7 km östlich der Mulde. Die sogenannte „Hohburger Schweiz“ ist deshalb eine naheliegende Möglichkeit zum Wandern in der Umgebung Leipzigs, aber auch zum entspannten Bad im Kaolinsee Hohburg.
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Wandern zwischen Steinbrüchen und Gletscherschliffen
Die Hohburger Berge sind nicht spektakulär, aber angenehm und abwechslungsreich. Die Bezeichnung „Hohburger Schweiz“ ist etwas übertrieben. Bei einer durchschnittlichen Höhe von ca. 120m über NN der Landschaft ragen die Berge bei Hohburg mit 204 bis 240 m nur 80 bis 120m aus der Umgebung hervor. Doch die Vielseitigkeit macht den Bergzug für Ausflüge interessant. Felsformationen und Steinbrüche, abwechslungsreiche Wälder, das Tal des Lossa – Bachs und der Kaolin-See bieten dem Auge des Besuchers immer wieder Überraschungen. Das Museum Steinarbeiterhaus in Hohburg bietet dazu noch einen kleinen Einblick in die Nutzung der Naturressourcen der Region.
Vom Bahnhof Wurzen aus erfolgt die Anfahrt in die Hohburger Schweiz mit dem Fahrrad über Lüptitz. Bereits auf dem Weg dorthin kann ein kleiner Abstecher an der nördlichen Stadtgrenze von Wurzen das Herz von Naturfreunden höher schlagen lassen. Besonders an warmen Sommer- und Herbsttagen bildet das Naturschutzgebiet am Spitzberg ein Kleinod in der Offenlandschaft. Grillen zirpen, Turmfalken jagen über den weiträumigen Wiesen und überall blühen Wiesenblumen und Disteln. Der Spitzberg zeigt sich am nördlichen Rand des ehemaligen Truppenübungsgeländes der Roten Armee als rotbrauner Felszahn in den wärmenden Sonnenstrahlen.
Hinter Lüptitz unter der Bahnbrücke hindurch führt der Radweg auf der „Alten Hohburger Landstraße“ in Richtung Hohburg. Noch vor dem Ort kommt mit dem „Kleinen Berg“ ein weiterer Naturschatz der Region. Die Kuppe des Kleinen Berg ist seit 1976 Naturschutzgebiet und birgt in Eichen – Hainbuchenwäldern z.B. Siebenschläfer, Großes Mausohr und Mopsfledermaus. Doch nicht nur Flora und Fauna sind hier schützenswert – auch geologisch ist der Kleine Berg südlich von Hohburg ein erdgeschichtlich wertvolles Zeugnis.
Vulkanit – Gestein aus dem Rotliegenden
Entstanden sind die Hohburger Berge durch vulkanische Ausbrüche vor 270 bis 240 Mio. Jahren, dem Rotliegenden. Sie gehören damit zum Nordwest – Sächsischen Vulkanitkomplex. Verwitterungsbeständige Decken aus Quartzporphyr bilden die heutigen Bergkuppen der Hohburger Berge. Durch die Eiszeiten, die vor etwa 2,6 Mio Jahren begannen, wurden die Berge vulkanischen Ursprungs „überformt“ – die Gletscher mehrerer Kaltzeit – Perioden glitten über sie hinweg.
Am Kleinen Berg bei Hohburg sind deshalb sog. Gletscherschliffe zu finden – offenliegende Porphyr – Platten, die deutliche Schleifspuren der eiszeitlichen Gletscher aufweisen. Diese wurden 1844 vom sächsischen Geologen Carl Friedrich Naumann entdeckt und interpretiert und untermauerten damit die Theorie der Inlandvereisung.
Gletscherschliff und Windschliff
Während der Weichseleiszeit wird ein weiteres Phänomen für überdauernde Spuren sorgen: Ständiger starker Wind aus Südwest sorgt mit Schluff-Partikeln für ein natürliches „Sandstrahl – Gebläse“ und hinterläßt am südöstlich gelegenen Naumann- Heim-Fels für Schleifmarken – dem sogenannten Windschliff.
So birgt allein der Kleine Berg südlich von Hohburg bereits geologische Zeugnisse, eine abwechslungsreiche Waldlandschaft mit derzeit viel Totholz, welches teilweise regelrechte Holzskulpturen bildet sowie eine vielgestaltige Flora, wie sie in forstwirtschaftlich genutzten Wäldern nicht zu finden ist. Von den Höhen des Südwest- Hangs ist ein weiter Blick in die Landschaft möglich – zurück nach Wurzen und ins Tal der Mulde. Auch Zeugnisse der menschlichen Besiedlung finden sich in Resten von Wallanlagen einer Burg aus slawischer Zeit. Es lohnt also, die vielen Pfade über den Kleinen Berg zu nutzen und darauf entlang zu wandern.
Verwitterungsgestein aus dem Tertiär – der Kaolinsee Hohburg
Mit einem kleinen Umweg vom Radweg am Kleinen Berg kommst Du direkt zum Kaolinsee, noch bevor Du überhaupt bis Hohburg gelangt bist. Der ausgeschilderte Weg zweigt nach Westen ab und verläßt den Kleinen Berg über eine Serpentine. Eine moderne Brücke quert den schmalen Verbindungskanal zwischen dem großen und kleinen Kaolinsee.
Kaolin ist ein hochwertiger sehr heller Ton, der in der Warmzeit des Tertiär von vor 65 Mio. bis zum Beginn der Eiszeiten vor 2,6 Mio. Jahren durch Verwitterung wenig beständiger Porphyr – Gesteine entstand. Von 1900 bis 1965 wurde bei Hohburg Kaolin in einem Tagebau gewonnen. Die hinterlassene Grube füllte sich mit Wasser und bildet heute mit dem Kaolinsee ein beliebtes Naherholungsgebiet. Am Westufer ist Baden (auf eigene Gefahr) möglich, eine Liegewiese etwas abseits vom Parkplatz (mit moderner öffentl. Toilette) ermöglicht entspannte Erholung. Allerdings sollten Eltern unbedingt auf ihre Kinder aufpassen – insbesondere auf Nichtschwimmer. Die Ufer des Kaolinsee sind in vielen Bereichen relativ steil und durch den schlüpfrigen Ton auch noch teilweise glatt.
Hohburg – Zwischen Bergen im Tal der Lossa
Die Bezeichnung „Hohburger Schweiz“ ist sicher ein Stück weit durch die Ansicht des Dorfs entstanden. Trotz der vergleichsweise geringen Berghöhen wirkt die Lage von Hohburg im engen Tal des Lossa – Bachs zwischen dem Kleinen Berg im Süden und dem Bergzug im Norden ein wenig wie ein abgeschiedenes, verträumtes Bergdorf. Vor allem beim Anblick aus Richtung Westen. Und so eine Abschirmung vom Lärm und Puls der Moderne durch zeitlos und beständig wirkende Bergzüge weckt bei so manchem besänftigende Geborgenheits – Gefühle – eine Art „Heidi – Effekt“.
Entlang des Bachlaufs der Lossa ist es auch richtig schön grün, Enten schwimmen auf dem Bächlein, ein kleiner aufgestauter Teich verstärkt die Dorfidylle der Hohburger Schweiz.
Allzu viel gibt es nicht zu sehen in Hohburg. Doch neben der Kirche lockt das „Steinarbeiter – Haus“ als Museum der Bergbau – Geschichte Besucher an allen Nachmittagen von Sonntag bis Donnerstag (jeweils 13-16 Uhr). Denn rund um Hohburg wurden und werden in mehreren Steinbrüchen die soliden Ressourcen der Region abgebaut und zu Splitt, Schotter oder Bruchstein verarbeitet. Auch der schon erwähnte Kaolin – Abbau war eine weitere Form des Bergbaus in der Umgebung. Besonders interessant dürfte der kleine Technik-Park mit Kran-Anlage, Dampfwalze und Kipplorenzug hinter dem Steinarbeiter – Haus sein, der sicher auch Kinder begeistert. In der Straße dahinter lockt ein großer Kinderspielplatz zur Rast für Familien.
Die Bergkette der Hohburger Berge
Nördlich von Hohburg liegen die eigentlichen Hohburger Berge – ein Kleingebirge im Flachland der „Leipziger Tieflandsbucht“ mit mehreren Gipfeln. Der höchste Berg ist der Löbenberg mit 240m über NN. Dahinter liegen Siebensprung, Zinkenberg, Burzelberg (221m) und Hennersberg, nach Röcknitz im Norden zu der Gaudlitzberg (220m) und Steinberg, bei Böhlitz im Nordwesten der Holzberg. Überall treten Felsformationen zutage, was die Berge vor allem zwischen Hohburg und Röcknitz geologisch interessant macht. Gerade entlang der Westhänge liegt eine Reihe von alten Steinbrüchen, von denen nur noch wenige in Betrieb sind. Teilweise sind diese Steinbrüche inzwischen wassergefüllt, also „abgesoffen“, wie z.B. der Steinbruch am Löbenberg.
Um den Löbenberg, der sich am Nächsten an der Nordseite von Hohburg erhebt, prägt Buchen – Kiefern – Mischwald das Bild. Das ist nicht überall so. Z.B. beim Wandern auf der Wegstrecke vom Steinbruch am Löbenberg zum Steinbruch Zinkenberg findet sich ein lichter Eichen – Mischwald, dessen teilweise knorrige alte Bäume einen urwüchsigen Charakter vermitteln. Die Stürme und Dürresommer der letzten Jahre haben auch in den Hohburger Bergen zahlreiche Bäume umgestürzt oder absterben lassen. Offensichtlich werden die Waldflächen nur teilweise beräumt.
An vielen Hängen erwecken umgestürzte Bäume, abgebrochenes Totholz und neuer Aufwuchs den Eindruck von Wildheit. Gerade das macht die Wanderung durch die Waldgebiete der Hohburger Berge umso interessanter. Für geduldige, ausdauernde Naturbeobachter ergeben sich vor allem an ruhigen Wochentagen Möglichkeiten zur Tierbeobachtung auch mit seltenen Arten wie dem Schwarzspecht. Da die Wanderwege großenteils nur schmale Pfade zwischen Brombeeren, dichten Kräutern und emporsprießenden jungen Sträuchern sind, werden Wanderungen in den Hohburger Bergen zum Entdecker – Abenteuer. Zu empfehlen ist allerdings unbedingt ausreichender Schutz gegen Zecken und Mücken* sowie ggf. eine Zeckenzange*
Wandern und Rodeln – wenn Schnee liegt
In den Hohburger Bergen kannst Du schön und entspannt wandern – sprich: ausgedehnte Tagesspaziergänge machen. Erfrischende Buchen- Mischwälder sorgen für schattige Wanderungen auf den verschiedenen Wegen. Einzelne Wanderrouten in den Hohburger Bergen sind gekennzeichnet. Ein Hohburger Rundweg ist wie auch ein (längerer) Bergbau – Lehrpfad ausgewiesen.
Am Südosthang des Löbenberg gibt es einen Rodelhang – falls mal wieder Schnee fällt. In den 50er Jahren stand an einem Nordhang der Hohburger Berge sogar eine Skisprung – Schanze, doch die war bereits bei meinen Wanderungen in Kindertagen Anfang der 70er Jahre nur noch Ruine. Überhöhte Kurven an einigen Wegen bezeugten damals die frühere Nutzung der Hänge als Rennrodel – Bahn. Aber auch vor fünfzig Jahren fehlte es schon an ausreichend Schnee und langanhaltendem Winterwetter. Da das Gebiet der Hohburger Schweiz nicht allzu groß und gut ausgeschildert ist, kannst Du einfach drauflos wandern. Bist Du Dir unsicher, hilft Dir natürlich für den unkomplizierten Rückweg zum Fahrrad oder Deiner Unterkunft ein zuvor gespeicherter Wegpunkt im GPS-Handy.
Derzeit kannst Du mit etwas Glück im Steinarbeiterhaus, beim Bürgeramt oder gegenüber dem Café Birkenbuschin in einem flyer – Spender am Parkplatz (am Gebietsplan „Lossatal“) eine kleine Wanderkarte „Hohburg und seine Berge im Geopark Porphyrland“ bekommen, die von der Gemeindeverwaltung Lossatal herausgegeben wird. Auf der Vorderseite sind weitere Besuchstips für die Region sowie Infos zu den Museen Steinarbeiterhaus Hohburg und Heimatmuseum Großzschepa zu finden. Die Wanderkarte umfaßt die Bergzüge am Ort Hohburg und Kleinzschepa. Selbstverständlich sind die mit Wegekennzeichnung ausgewiesenen Wanderrouten durch die Hohburger Berge auf der Karte hervorgehoben. Zum Abruf als .pdf-Datei (1,7MB) gibt es den flyer Geopark Porphyrland im Lossatal mit einer skizzierten Hohburger Berge Karte unter dem link. Enthalten sind hier die GeoRoute „Kleiner Berg“ sowie der folgend beschriebene Bergbaupfad.
Wer nur eine kurze Runde am Ort drehen möchte, dem sei der Rundweg über 3,3km empfohlen. Mit 7,1km deutlich länger, aber auf jeden Fall lohnenswert ist die Wanderung auf dem Bergbaupfad, der am Steinarbeiterhaus Hohburg beginnt. Dieser führt am Steinbruch Löbenberg vorbei, durchquert dann einen Eichengrund und trifft im Norden auf den Steinbruch Zinkenberg. Zurück geht es am Löbenberg vorbei. Wer das Gipfelplateau auf dem Löbenberg „erklimmen“ will, muß bei beiden Rundwegen einen kleinen Abstecher machen. Allerdings bieten die Berge der Hohburger Schweiz keine richtige Aussicht, da die Gipfel bewaldet sind. Fernsicht – Möglichkeiten bieten sich bei Hohburg nur vom Kleinen Berg sowie von den Hängen unterhalb der Waldgrenzen.
Klettern in den Steinbrüchen mit „Bergfilm – Festival“
Die Wände der Steinbrüche in den Hohburger Bergen locken bereits seit den 20er Jahren Bergsteiger zum Klettertraining an. Es gibt etwa 200 teilweise sehr schwierige Kletter- Routen, die sich in den letzten Jahrzehnten auch durch den weiterbetriebenen Steinbruch verändert haben. Einmal jährlich findet im Steinbruch am Gaudlitzberg bei Röcknitz ein „Bergfilm – Festival“ statt. Unterstützt von der mdr – Sendeanstalt und veranstaltet von sächsischen Bergsteiger – Vereinen werden verschiedene Filme von Bergsteigern und Wanderern gezeigt.
Die Tour von Hohburg aus erweitern und verlängern – Wander – Route ab Hohburg
Die Hohburger Berge sind also ein perfektes Ziel für einen Tages- oder Wochenend – Ausflug vor allem aus dem Großraum Leipzig – Halle (Saale). Dann bleibt die Anreise kurz und genügend Zeit für’s Abenteuer. Kleiner Berg, große Rundwanderung, Besuch im Steinarbeiterhaus, Baden im Kaolinsee Hohburg … so vergeht ein Wochenende wie im Flug.
Doch mancher möchte seinen Aufenthalt im Grünen gern verlängern. Gerade wer richtig Wandern will, hat die Hohburger Berge schnell hinter sich gelassen. Oder entfernt sich allzu schnell als Radwanderer…
Dann empfiehlt sich zu allererst der Anschluß mit dem nahegelegenen Schildberg und der Schildbürgerstadt Schildau. Das ist gleichzeitig ein Tor zur Dahlener Heide, die mit dem Schildbergwald im Westen beginnt. Und dort lassen sich wandernd mehrere Tage verbringen.
Wer zu Fuß unterwegs ist, kann von Hohburg über den Burzelberg und die „Klinge“ bei Zwochau wandern und von dort über Kobershain zum Schildberg (S-Weg, ab Zwochau mit rotem Balken markiert). Dieser Weg führt so gut wie immer über angenehme Waldwege und ruhige Feldwege. Per Fahrrad geht die Fahrt zum Schildberg unterhalb am Burzelberg vorbei und wie die Wander – Empfehlung über die „Klinge“ oder über die wenig befahrenen Straßen von Hohburg nach Thammenhain und von dort entweder über Kobershain oder direkt zum Schildberg. Die Wander – Karte Dahlener Heide – Wermsdorfer Wald* hilft zur Orientierung in der ganzen Region (s.u.)
Östlich der Dahlener Heide wiederum verläuft der Elberadweg und damit noch ein attraktiver Fernradweg zur Fortsetzung.. zumindest bis zum nächsten Bahnhof.
Geopark Nordsachsen – Hohburg, Röcknitz, Schildau
Das Museum Steinarbeiterhaus Hohburg gehört zu den vier „Geoportalen“ der Region, die als „Geopark Nordsachsen“ auftreten. Für die Ausweisung als „Geopark – Region“ sprechen die vielen zutagetretenden Steinformationen um Hohburg und auch die Bergbau – Aktivitäten, in der Regel als Steinbrüche. Neben Hohburg werden dazu der „Geoerlebnisgarten“ in Röcknitz (gleicher Bergzug, nördlicher Rand der Hohburger Berge) und die Stadt Schildau gezählt, wobei hier das Schildbürger- und Gneisenaumuseum als Ansprechpartner für das Geoportal zählt.
Das Geo-Thema spielt in Schildau allerdings eher eine untergeordnete Rolle – die Schildbürger mit ihren Streichen dominieren nun einmal das Interesse, gefolgt von Gneisenau, der 1760 in Schildau geboren wurde. Trotzdem bietet die Umgebung von Schildau einige geologische „hotspots“: Der Schildberg (217m, mit Aussichtsturm, in der Sommersaison sonntags geöffnet) ist im Grunde ein östlicher Ableger der Hohburger Berge, ebenfalls mit Vulkanit – Quartzporphyr – Gestein aus dem Rotliegenden. Im Umfeld des Schildbergs gibt es mehrere kleine Steinbrüche (aufgelassen) sowie am Südwesthang den „Napoleon-Stein„. Auch in der Umgebung von Schildau lagen verschiedene Tongruben (heute zum Teil Gewässer), der Ton wurde bis in die siebziger Jahre in der Schildauer Ziegelei zu Ziegelsteinen gepreßt und gebrannt.
In westlicher Richtung, also dicht an Leipzig dran, ist der Kirchbruch und die Bergkirche Beucha ein weiteres Geopark – Ziel mit beeindruckenden Ansichten. Dort wurde und wird Granitporphyr gebrochen, aus dem viele bekannte Gebäude von Leipzig wie Hauptbahnhof und Völkerschlacht – Denkmal errichtet wurden.
Helft mit bei der Rettung des Holzberg Biotops – zeichnet die Petition!
Wie die Sächsische Sektion des Deutschen Alpen Vereins (DAV) mitteilt, wurde den Bergsteigern mit Wirkung zum Ende April 2022 das Klettern im Steinbruch am Holzberg bei Böhlitz verboten. Die Firma KAFRIL als Eigentümer will den Steinbruch künftig als Deponie für Erdmaterialien nutzen und teilweise verfüllen.
Dagegen lief eine Petition an den Sächsischen Landtag, die mit gezeichnet werden konnte. Der Petitionsausschuß hat die Petition inzwischen aus formalen Gründen abgelehnt, da vor weniger als 5 Jahren eine Petition mit ähnlichen Inhalten behandelt wurde.
Allerdings gab es am Rande einer Wahlkampfveranstaltung ein Treffen zwischen Petenten, dem Ministerpräsidenten von Sachsen und einer Geschäftsführerin von KAFRIL, wo man sich im Grunde darauf geeinigt hat, der Firma eine Ersatzlösung zur Füllstoff – Entsorgung zu schaffen. Bleibt zu hoffen, daß alles nicht nur Wahlkampfgetöse war….
Der Holzberg mitsamt seinem Steinbruch hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem vielfältigen Biotop mit zahlreichen seltenen Tierarten entwickelt. Außerdem gibt es an den Wänden des Steinbruchs viele spannende Klettersteige, die von den Kletterern des DAV rege genutzt wurden. Nach den Plänen von KAFRIL würde das Flachwasser – Biotop am Boden des Steinbruchs und ein Großteil der Felswände verfüllt werden, so daß dieses derzeitige Naturparadies weitgehend verschwinden würde. Das Angebot des DAV, den Holzberg zu kaufen, hat die Firma ausgeschlagen. Die Forderungen der Petition gehen in naturschutzrechtliche Sicherstellung und Aufwertung des Gebiets zum Flächennaturdenkmal. Auch eine Bürgerinitiative BI Böhlitz und die „Holzbergfreunde“ im DAV haben eigene web-Seiten mit sehr beeindruckenden Bildern von der Natur am Holzberg.
Ein Video zum Holzberg – Biotop mit weiteren Informationen kann hier auf youtube angesehen werden (Achtung – ext. link, es gelten die AGB von youtube!)
Reisetips für die Hohburger Berge
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Das Wetter in Hohburg
Hohburg Wetter Aussichten
Die aktuellen Wetter-Aussichten für Deine Wandertage in den Hohburger Bergen findest Du in der nebenstehenden Grafik. Der Wetterausblick für heute und die nächsten drei Tage macht einen Wochenendausflug in die Hohburger Schweiz wetter-technisch kalkulierbar.
Da die „Hohburger Schweiz“ zumindest aus dem Großraum Leipzig und Halle schnell zu erreichen ist, kannst Du bei vielversprechendem Wetter recht spontan mal zur Wanderung aufbrechen. Die abwechslungreichen Wanderrouten sind auch bei freundlichem Herbst- und Winterwetter schön zu erlaufen. Schwierige Anstiege, auf denen Du Dich durch Eis und Schnee kämpfen mußt, gibt es im Grunde nicht. So kannst Du in der Umgebung von Leipzig wandern, ohne dafür erst eine lange Anfahrt in Kauf nehmen zu müssen.
Anreise nach Hohburg
Mit Bahn und Rad
Mit der Bahn* von Leipzig am Einfachsten mit der S3, aus Richtung Dresden mit dem Regionalexpreß nach Leipzig bis Bhf. Wurzen und dann per Fahrrad über Lüptitz auf Radwegen zum Kleinen Berg und Hohburg. Wer den Rückweg etwas variieren möchte, fährt von Hohburg nach Röcknitz (nördlicher Rand der Hohburger Berge) und dann über Mölbitz ca. 6km zum Bahnhof Doberschütz (Bahnstrecke Leipzig – Cottbus, S4). Alles über kleine, wenig befahrene Landstraßen. Wer mit dem Pedelec (Elektro-Fahrrad) unterwegs ist, findet in Hohburg eine kostenfreie Ladestation an der Ecke zur Th.-Müntzer – Straße (Je Box 2x 220V Steckdosen). Leider hinter einem Schutzdach versteckt vor einem großen Mietswohnhaus (schräg gegenüber der Linden – Apotheke) und ohne weitere Hinweis-Schilder. Dort können auch Standard- usb-Geräte wie smartphones mit geladen werden, es gibt einen Anschluß für usb-A-Kabel mit Ablage in jeder Ladebox. Die Box ist abschließbar mit eigenem Vorhängeschloß*. Neben der ePedelec Ladestation gibt es auch eine Luftpumpe für Fahrräder, Kinderwagen, Rollstühle und andere luftbereifte Gefährte.
Theoretisch kannst Du von Leipzig aus mit dem Fahrrad anreisen, da Hohburg am Leipzig- Elbe- Radweg liegt. Praktisch würde ich allerdings vorziehen, mit der S-Bahn aus Leipzig herauszufahren und erst in den ruhigeren Regionen aufs Rad zu steigen. Die Fahrradmitnahme ist in den Regional- und S-Bahn- Zügen im Gebiet des mdv kostenlos.
Mit Auto oder Caravan nach Hohburg – Parkplätze
Mit dem Auto, Wohnmobil* oder Mietwagen* von Leipzig/ Dresden auf der B6 bis Wurzen, von dort über Lüptitz nach Hohburg. Ein großer Parkplatz einschließlich Caravan – Stellplatz befindet sich in Hohburg mitten im Ort im Tal der Lossa. Dort stehen auch zwei Stromanschlußsäulen für die Wohnmobile mit jeweils zwei kostenpflichtigen Steckanschlüssen. Noch mehr kleinere Parkplätze gibt es an der Lindenapotheke sowie am Steinarbeiterhaus für Besucher des Museums. Von diesen Parkplätzen aus ist der große Teil der Hohburger Berge nördlich des Ortes gut zugänglich.
Weitere Parkmöglichkeiten liegen am Kaolinsee v.a. für Badegäste und am Konsum Hohburg.
Einer der Parkplätze am Kaolinsee liegt direkt an der Straße „Am Lossatal“. Aber auch hinter der Bungalowsiedlung „Am Kaolinsee“ versteckt sich noch ein Parkplatz im Grünen mit direktem Zugang zum Strand und hochmodernem Toilettenhäuschen. Von beiden Parkplätzen aus ist sowohl ein Spaziergang rund um den Kaolinsee Hohburg als auch die kleine Wanderung zum nahegelegenen Kleinen Berg möglich, sogar ohne weitere Straßen überqueren zu müssen.
Für einen direkten Zugang zum Naturschutzgebiet am „Kleinen Berg“ empfiehlt sich der relativ große Parkplatz am Hohburger Sportplatz. Dieser wird über die Jahnstraße erreicht. Vom Parkplatz aus abwärts ist es auch nicht weit bis zum Cafè Birkenbuschin.
Versorgung vor oder nach der Wanderung in den Hohburger Bergen
Konsum Hohburg „nah und frisch„
Leider ein etwas schwierigeres Thema. Da kann ich nur sagen: Nimm eigene Verpflegung mit. Es gibt ein Gasthaus „Zum Lossatal“ an der Ecke Th.-Müntzer-Straße / Ecke Am Lossatal. Ob geöffnet und wie vielseitig das Speisenangebot ist, eher fraglich… Ansonsten zu normalen Öffnungszeiten (MO-FR 09-18, SA 09-12) der ehemalige Konsum Hohburg, der unter dem Namen „nah und frisch“ die Minimalversorgung für die Dorfbevölkerung einschließlich Postfiliale gewährleistet.
Café Birkenbuschin
Neben dem ehemaligen Kulturhaus „Zur Hohburger Schweiz“ lädt das nach außen hin unscheinbare viktorianische Café Birkenbuschin in der warmen Jahreszeit zum süßen Nachmittags – Mahl. Geöffnet ist von Donnerstags bis Sonntags sowie an bestimmten Feiertagen. Ein kleiner Parkplatz ist am Rande der Grünfläche gegenüber (mit Karte für das Lossa – Tal und flyerspender „Hohburg und Umgebung“ – Wanderkarte). Der etwas seltsame Name des Cafè Birkenbuschin geht auf ein Findelkind Johanna Dorothea Friederica Birkenbuschin zurück, welches im Mai 1770 unterhalb vom Kleinen Berg aufgelesen wurde. Der Nachname umschreibt wahrhaftig den Fundort, welcher dem Mädchen zur baldfolgenden Taufe vergeben wurde.
Das Café Birkenbuschin ist auch eine gute Adresse für Sammler von Antiquitäten, da die Einrichtungsgegenstände gegen angemessene Bezahlung veräußert werden.
Nur wer sowieso in Richtung Osten (Dahlener Heide) weiter unterwegs ist, findet in Schildau dann mit Restaurant und Pizzeria „La cabane„ (früher Toscanella, Wurzener Straße unterhalb vom Kirchberg) und dem neuen Eiscafé „Zum Schildberg„ (Friedensstr.13 – am Weg zum Schildberg) weitere gastronomischen Einrichtungen. Das Eiscafé hat saisonal geöffnet (etwa von Ostern bis Oktober, Donnerstag bis Sonntag) und bietet neben Eis auch Kaffee und Kuchen sowie einen Mittagssnack.
Unterkunft in der Umgebung der Hohburger Berge
Abgesehen von ein paar Privatzimmern gibt es die nächsten Unterkünfte im Umkreis der Hohburger Berge in Thallwitz, etwa 5km westlich von Hohburg . Von dort aus ist der S-Bahnhof Eilenburg Ost (S4 nach Leipzig) mit dem Fahrrad relativ schnell zu erreichen.
Die Zimmervermietung am Holzberg* in Thallwitz bietet mehrere Doppelzimmer sowie ein Familienzimmer in einem holzverkleideten zweistöckigen Bau mit Terrasse und Garten. Hier kann auch gegrillt werden. Für Kinder gibt es Spielmöglichkeiten im Freien. Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder sind vorhanden. Alle Zimmer verfügen über Mikrowelle, Wasserkocher und Kaffee-/ Tee- Utensilien. Haustiere sind nicht gestattet.
Über zwei großzügige Apartments verfügt das Haus am Park* in Thallwitz – Lossa, westlich der Hohburger Berge. In den Küchen der Unterkunft sind Mikrowelle und Kaffeemaschine vorhanden. Auf Wunsch besorgt die Zimmerwirtin eine Frühstücks-„Grundausstattung“ für spät anreisende Gäste. Fahrräder können auf Anfrage am Haus kostenlos ausgeliehen werden. Feuerstelle und Grill im Garten können genutzt werden, auch die Terrasse lockt für Sonnenhungrige und Mondsüchtige. Haustiere sind nicht gestattet.
Vor allem wenn Du noch zum Schildberg und vielleicht in die Dahlener Heide weiterreisen möchtest, ist eine Unterkunft im Schloß Kobershain* sehr gut gelegen. Von Hohburg aus sind es 6,3km weiterer Wander – Weg dorthin, Kobershain liegt westlich unterhalb des Schildbergs. Ein Familienzimmer und ein Apartment stehen in der Unterkunft zur Verfügung. Frühstück gehört zum Angebot. Zu den Ferien Zimmern gehört eine Küchenzeile mit Toaster, Mikrowelle, Kochfeld und Kühlschrank. Haustiere sind im Schloß Kobershain erlaubt.
Wenn Du bereits von Leipzig aus oder zumindest von Taucha ostwärts mit dem Rad über diverse Feldwege anreist, kannst Du bereits in Püchau – noch westlich der Mulde – ein exquisites Quartier in der Igluhut Molino* finden. Diese Holzkuppel verfügt über (ungeheizten) Pool und Sauna. Ein Wohnraum, eine Küchenzeile, separates Schlafzimmer für 2 Personen und Duschbad bieten einen besonderen Aufenthalt in dieser Unterkunft. Auch der Garten kann genutzt werden. Die Ferienwohnung Igluhut Molino ist eine Nichtraucher – Unterkunft. Haustiere sind nicht gestattet. Bei Püchau gibt es eine Fußgängerbrücke über die Mulde. Allerdings ist die Nutzung mit dem Fahrrad etwas anstrengend, da beidseits steile Treppen zur Brücke hoch führen.
Sehr gute Unterkunft findest Du in Heyda, östlich von Hohburg. Zum Wandern ist Heyda nicht so günstig, da es nur Straßen als direkte Verbindung gibt. Doch wenn Du mit dem Rad unterwegs bist oder sowieso mit einem Auto, dann sind die rund 8km schnell geschafft (über Müglenz und Falkenhain). Und von Heyda aus weiter kannst Du dann wandern in der südlichen Dahlener Heide oder mit Rad bzw. Auto den Wermsdorfer Wald und das kurfürstlich sächsische Jagdschloß Hubertusburg in Wermsdorf besuchen, eine der größten barocken Jagdschloßanlagen in Europa.
Das Gutsschloß in Heyda bietet zwei separate Ferienhäuser an – die Villa Rosencottage* und die Villa Rittergut*. Die Lage auf dem Schloßhof ist wunderbar ruhig, hinter der Villa Rosencottage liegt der Heydaer See und auf dem Hof gibt es einen eigenen Kinderspielplatz. Beide Villen sind vorzüglich saniert und haben Selbstversorgerküchen. Es ist genügend Platz für jeweils bis zu vier Gästen. In der Villa Rittergut kannst Du es Dir an kühlen Abenden vor dem Kamin gemütlich machen.
Weitere Ziele in der Region:
Leicht zu erwandern oder gut per Rad – der Schildberg!
Wald, Wiese, (etwas) Wasser – Jagdrevier Sächsischer Kurfürsten: die Dahlener Heide
Per Rad von Schildau nach Belgern an der Elbe
Das „Sächsische Versailles“ – Schloß Hubertusburg in Wermsdorf
Eine Übersichts – Karte zum Geopark Nordsachsen mit allen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten als .pdf kannst Du Dir hier herunterladen:
Eine Wander – und Radfahrerkarte
Da die Hohburger Berge ziemlich klein sind, gibt es außer der oben erwähnten kostenlosen Wanderkarte der Gemeindeverwaltung Lossatal keine richtigen Karten zu kaufen. Natürlich kannst Du Dir die passende amtliche topografische Karte heraussuchen und nutzen. Möchtest Du sowieso im größeren Radius als Wanderer oder mit dem Fahrrad die Region erkunden, lohnt sich die Anschaffung der „Radwander- und Wanderkarte Dahlener Heide, Wermsdorfer Wald und Umgebung*“ aus dem Barthel – Verlag im Maßstab 1:50.000. Diese enthält o.g. Anreiseort Wurzen, die Hohburger Berge, die Verbindungen in die Dahlener Heide und die Anschlüsse z.B. in Richtung Elberadweg oder Mulderadweg.
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