Wenn Du auf dem Elberadweg in südlicher Richtung unterwegs bist, beginnt hinter dem Chemiewerk von Nünchritz mit dem Höhenzug der Leckwitzer Schanze das Elbhügelland und damit der schönste Abschnitt des Elberadwegs überhaupt. Zumindest für alle, die ausgedehnte Ebenen weniger mögen und mehr Abwechslung in der Landschaft lieben. Sozusagen als Einstieg in das Elbtal von Meißen kommt das kleine Örtchen Diesbar Seußlitz mit einem barocken Schloß, Schloßgarten und dem anschließenden Naturschutzgebiet Seußlitzer Grund. Dort lädt eine Idylle zwischen Weinhängen zu einer längeren Rast an der Elbe, dem Besuch der Sehenswürdigkeiten oder zur kleinen Wanderung ein.
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Diesbar und Seußlitz – zwei Örtchen an der Elbe
Für den Besucher gibt es sicher mehr Zusammenhängendes als Trennendes zwischen Diesbar und Seußlitz, obwohl die beiden Dörfer an der Elbe ursprünglich eigenständige Orte waren. Seit 1953 gehören beide aber als Diesbar – Seußlitz zusammen und sind durch eine Straße, dem Elberadweg und den Elbe – Strom direkt verbunden. Doch auch sonst führen Wege von Seußlitz nach Diesbar und umgekehrt – als Wanderwege oder geologische Erkundungspfade, auf archäologischer Spurensuche und als Beginn der Sächsischen Weinstraße, die in Seußlitz beginnt, über Diesbar und Meißen nach Dresden führt und in Pirna am Rande der Sächsischen Schweiz ihren südlichen Endpunkt hat.
Historisch gesehen erscheint Seußlitz als der interessantere Ortsteil mit Sehenswürdigkeiten wie dem Barockschloß, ehemaliger Klosterkirche, französischem Garten und englischem Landschaftspark. Gastronomisch ist Diesbar wohl spannender, da hier im Elbe – Bogen mehrere Weingüter und Elbeufer – Restaurants zu finden sind. So hat jeder der Ortsteile, die etwa 1,5 km „Stromlänge“ auseinander liegen, seine Vorzüge.
Das Barockschloß Seußlitz
Im rechtselbischen Kerbtal Seußlitzer Grund liegt das gefällige Ensemble mit dem Barockschloß Seußlitz und weiteren Gebäuden, welches unbedingt einen Stop auf jeder Elberadtour wert ist.
Das Gelände gehörte im 13. Jahrhundert dem Meißnerischen Markgrafen Heinrich dem Erlauchten (1215 – 1288), der sich Seußlitz als Jagdresidenz erschloß. Nach dem frühen Tode seiner zweiten Frau Agnes, immerhin eine Tochter des Böhmischen Königs Wenzel I., begründete Heinrich der Erlauchte zum Andenken auf diesem Grund das Klarissenkloster Seußlitz. Das Nonnenkloster St. Afra ging 1272 in Betrieb. Nach der Reformation wurde das Kloster 1541 aufgelöst. Der kursächsische Kanzler Simon Pistorius erwarb den Grund und baute die Anlage um, so daß Seußlitz 1552 erstmals als Rittergut Erwähnung fand. Bis 1720 blieb Seußlitz im Besitz der Familie Pistorius.
Die barocke Umgestaltung begann, nachdem Heinrich von Bünau (1665 – 1745) das Gut 1722 erworben hat. Es handelt sich hier um den Kanzler Heinrich von Bünau am kursächsischen Hofe August des Starken. Das ist wichtig zu erwähnen, da die Familie von Bünau in Sachsen weitverzweigt war und zudem die männlichen Erstgeborenen aus einer Familientradition heraus meist den Namen Heinrich erhielten. Insofern ist dieser Heinrich von Bünau nicht identisch mit dem namensgleichen Erbauer des Schlosses in Dahlen.
Für den Umbau von Schloß, Kirche und der Parkanlagen in Seußlitz konnte Heinrich von Bünau einen gut bekannten Architekten gewinnen: George Bähr, der heute vor allem als Erbauer der Dresdner Frauenkirche berühmt ist. So entstand bis 1733 ein barockes Gebäudeensemble in Seußlitz, wie es weitgehend noch heute zu bewundern ist.
Das Schloßgebäude
Das Schloßgebäude steht auf einer Terrasse quasi wie ein Riegel vor dem Seußlitzer Grund mit Blick auf die vorbeiströmende Elbe. Eine Freitreppe mit barocken Sandsteinbalustraden gewährt den Zugang zum hölzernen Portal. In einem wappenähnlichen Medaillon im Dreiecksgiebel über dem Türbogen ist noch der Herr von Bünau als Hausherr vermerkt.
Das Schloß Seußlitz ist zweigeschossig, das Mansarddach gewinnt durch eine Reihe von Gauben an Struktur.
Leider ist das Schloß selbst heute nicht zugänglich und zeigt bei näherem Hinsehen bereits einige Verfallsspuren. Das Gebäude ist während der DDR – Zeit und noch bis zum Jahr 2000 als Altersheim genutzt worden. Danach erfolgte die „Re-Privatisierung“, bei einer Versteigerung erwarb ein westdeutscher neuer Eigentümer das Anwesen. Seitdem steht das Schloß Seußlitz ungenutzt. Trotzdem ist das Gelände um Schloß Seußlitz mit den Gebäuden und dem Park die top – Sehenswürdigkeit in Diesbar Seußlitz schlechthin. Denn ein großer Teil der Anlage ist zugänglich und für Besucher gut erschlossen:
Die Schloßkirche Seußlitz
Hinter dem Schloßgebäude wurden zwei Flügel angebaut, die einen kleinen Hof einschließen. In den Südflügel ist die Schloßkirche integriert, die von George Bähr auf den Mauern der alten gotischen Klosterkirche errichtet wurde. Stilistisch ist sie allerdings vollkommen dem barocken Ensemble angepaßt. Mehrere Emporen umschließen den Innenraum. Ein marmorierter Kanzelaltar ist der wichtigste Blickfang im Kirchenraum, dahinter befindet sich die Orgel.
Die Schloßkirche Seußlitz verfügt über fünf Glocken, darunter zwei, deren Guß bereits auf die Entstehungszeit des Klosters im 13. Jahrhundert datiert wird. Zwei Glocken wurden 1956 in der Apoldaer Gießerei Schilling gegossen.
Auf dem Kirchhof sind mehrere Grabstätten zu finden, die teilweise noch aus der Zeit des Klosters im 13. Jahrhundert stammen. Der Graf von Bünau sowie seine Frau fanden ihre letzte Ruhestätte ebenfalls auf dem Kirchhof Seußlitz.
Die Besichtigung der Schloßkirche ist tagsüber möglich, von 10 – 17:00 Uhr (ggf. jahreszeitlich eingeschränkt). Um zur Schloßkirche Seußlitz zu gelangen, muß man links neben dem Schloß vorbei die Gasse aufwärts laufen und vor dem Haus des Gastes rechts einen engen Durchgang passieren. Der Eingang an der Nordseite kann dann über den kleinen Kirchhof erreicht werden.
Der Schloßgarten von Seußlitz
Frei besucht werden kann der Schloßgarten am Barockschloß Seußlitz über mehrere Zugänge. Südlich der Schloßkirche liegt ein Barockgarten im französischen Stil mit einer Terrasse entlang der Gebäudefront, Sandsteinskulpturen, Blumenbeeten und beschnittenen Heckenelementen. Die Skulpturen wurden übrigends vom bekannten sächsischen Barockkünstler Balthasar Permoser geschaffen und sollen den jahreszeitlichen Wandel personifizieren.
Der Garten geht in südlicher Richtung in eine Anhöhe mit Weinterrassen über, auf deren Spitze George Bähr ein Gartenhaus errichten ließ – die „Heinrichsburg“.
Nach Osten zu und damit dem Talseinschnitt im Seußlitzer Grund folgend schließt sich ein englischer Landschaftspark mit kleinem Teich und vielfältigen Baumbestand aus verschiedensten Baumarten wie Gingko, Silberahorn, Sumpfzypresse u.a. an.
Am östlichen Ende des englischen Gartens steht eine Villa mit Fachwerk – Obergeschoß. Diese wurde vom Leipziger Kunstsammler und Kunsthistoriker Fritz von Harck um 1895 für seine Eltern als Wohnhaus errichtet. Die Familie Julius von Harck hatte das Schloß Seußlitz bereits um 1880 erworben und als Familienwohnsitz genutzt. Die Villa im östlichen Garten des Schloßparks diente am Ende des 19. Jahrhunderts sozusagen als Auszugshaus für die elterliche Familie. Nach einer Nutzung als Kindergarten während der DDR – Zeit ist das Haus heute wieder privatisiertes Wohnhaus mit Mietwohnungen.
Das Luisenschlößchen und die Heinrichsburg
Wie schon erwähnt, bildet das Schloß Seußlitz quasi einen Querriegel vor dem Seußlitzer Grund, ein östliches Seitental der Elbe. Auf dem Hang nördlich neben dem Schloß befinden sich Weinterrassen – und weit oben ein einstöckiges barockes Winzerhaus mit Walmdach: das Luisenschlößchen bzw. die Luisenburg. Dieses wurde 1725 erbaut.
Praktisch gegenüber, auf einer Anhöhe am südlichen Ende des französischen Schloßgartens, erhebt sich, wie oben bereits erwähnt, die Heinrichsburg. Das Gartenhaus ließ George Bähr ebenfalls 1725/ 26 zweistöckig errichten, der Name entstammt, wie leicht zu vermuten, dem damaligen Schloßherrn Heinrich von Bünau. Heute ist die Heinrichsburg eine der kleineren Sehenswürdigkeiten von Diesbar Seußlitz. Von der Terrasse vor der Heinrichsburg kannst Du einen weiten Blick ins Elbtal sowie die Aussicht auf Garten und Schloßkirche genießen. Sie ist auch Station auf einem der Wanderwege um Seußlitz. Der Weinbauverein nutzt die Heinrichsburg gelegentlich als Ausstellungsraum. Die bei meinem Besuch aktuelle Ausstellung zum Weinbau kann Sonntags von 14 bis 17 Uhr besucht werden.
Das Haus des Gastes neben dem Schloß Seußlitz
In dem Gebäude der zum Schloß gehörenden Weinpresse von 1819 befindet sich seit Mitte der 90er Jahre das Haus des Gastes Diesbar Seußlitz. Die Räume werden u.a. für Kunstausstellungen genutzt. Bei meinem Besuch zum Beispiel für Malerei und Graphik auf klassischen Materialien sowie moderner Öl auf Acryl von regionalen Künstlern aus dem Elbtal zwischen Diesbar, Meißen und Dresden.
Angeblich mit der Auflösung des Nonnen – Klosters vor rund 500 Jahren einher ob des „Überschusses an hochzeitsreifen Frauen“ geht die Tradition des Seußlitzer Heiratsmarktes. Für einen Tag kann sich dort jeder am Himmelfahrtstage trauen lassen. Ob die Verbindung später auch länger hält, dafür ist wohl jede und jeder selbst verantwortlich.
Die Umgebung von Schloß Seußlitz
Wandern im Seußlitzer Grund
Wenn Du länger Zeit hast, dann genieße die ruhige Wanderung durch den Seußlitzer Grund! Hinter dem Englischen Schloßgarten kommt noch ein Spielplatz mit Picknick – Tisch und der Gondelteich, ein aufgestauter kleiner Teich mit Wasser vom Seußlitzer Bach. Daran schließt unmittelbar das Naturschutzgebiet Seußlitzer Grund an. Dort wird es still und selbst im heißen Sommer angenehm unter Buchenmischwald, um die Lößlehmhänge des Seußlitzer Tals zu erkunden. Wer Glück hat, kann auf seiner Wanderung sogar den seltenen Schwarzspecht entdecken.
Es gibt drei empfohlene Wanderwege bei Seußlitz mit gelbem, blauen und rotem Zeichen. Der gelbe ist mit 1,5 km der kürzeste vorgeschlagene Weg über den „Dobschützer Kirchsteig“. Diese Wander – Route macht nur einen kleinen Schlenker durch den Seußlitzer Grund.
Über den blauen Weg kannst Du weit durch den Grund laufen, immer am Seußlitzer Bach entlang, bis die Route hinauf zum Gut Radewitz abbiegt und an der Goldkuppe (173m) einen alten Burgwall aus der Bronzezeit erreicht. Von der Goldkuppe öffnet sich ein weiter Blick über das Elbland. Zurück geht diese Wanderung über die Heinrichsburg. Die Streckenlänge liegt bei ca. 3km.
Der rote Weg ist der längste der Wanderrouten und führt zuerst an der Elbe entlang von Seußlitz nach Diesbar. Somit praktisch eine erste Etappe auf der sächsischen Weinstraße. Über eine weite Schleife an Weinhängen entlang geht es bergauf ebenfalls zum Gut Radewitz. Von dort erfolgt der Abstieg in den Seußlitzer Grund. Diese Wanderung ist etwa 5km lang.
Da sich alle drei Wanderwege unterwegs treffen, ist natürlich auch eine individuelle Kombination möglich bzw. eventuell eine Verkürzung, wenn’s denn doch zu viel werden sollte. Die Wege sind alle leicht auch für im Wandern Ungeübte zu bewältigen, Schwierigkeiten liegen nur in kurzen Anstiegen aus dem Tal heraus (bzw. Abstiegen in der Gegenrichtung). Eine abwechslungsreiche Wegeführung macht das Wandern zwischen Diesbar und Seußlitz zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Auch mit Kindern sind die Wege sicher nicht zu lang und durch vielfältige Landschaften immer spannend.
Archäologischer Wanderweg Diesbar – Seußlitz
Den Archäologischen Wanderweg habe ich zwar nicht so recht mit Wegemarkierung gefunden, doch einige (leider schon etwas verwitterte) Tafeln machen den zeitgeschichtlichen Aspekt in der Region kenntlich. Wer also historisch interessiert ist, kann sich einige archäologisch relevante Orte im Gebiet um Diesbar Seußlitz erwandern.
Eine vermutlich älteste Station dabei ist die schon erwähnte bronzezeitliche Burgwall – Anlage auf der Goldkuppe. Das muß eine umfangreiche Befestigung gewesen sein, denn der längste Wall ist immerhin 1 km lang und an einer Stelle im Südosten türmt sich der Wall auch heute noch auf gut 18m Höhe. Im Umfeld gab es mehrere Siedlungen. Es ist die größte bekannte vorgeschichtliche Wallanlage in Sachsen. Weitere Wallbefestigungen sind bei Löbsal weiter östlich und auf dem gegenüberliegenden Elbufer beim Gut Göhrisch zu finden.
Bei Diesbar lag die Rauhe Furt. Diese stellte schon früh eine Möglichkeit dar, die Elbe zu queren. Die Bezeichnung Rauhe Furt deutet darauf hin, daß es wohl nicht so ganz einfach war über diesen Weg. In der Region gab es mehrere Furten, die vom Fernhandel mit Osteuropa genutzt wurden. Dabei wurden auch Zölle erhoben. An der Rauhen Furt versuchten wohl einige Händler, den Zahlungen zu entgehen und gingen dafür ein größeres Risiko bei der Flußquerung ein. Eine Burganlage auf dem linkselbischen Felsen beim Gut Göhrisch diente auch der Überwachung dieser Elb – Passage.
Der Böse Bruder
Zwischen Diesbar und Seußlitz liegt ein Berg, der nur zum Teil mit Weinhängen bedeckt ist. Obenauf die schon mehrfach genannte Goldkuppe. Zur Elbe hin sind die felsigen Wände abgeschnitten – sie wurden als Steinbruch bis in die 1970er Jahre bearbeitet. Dort gab es mal eine Felsformation, die einem Gesicht ähnelte – der Böse Bruder genannt. Der Legende nach sollen zwei Brüder in dasselbe Mädchen verliebt gewesen sein. Doch die Jungfer konnte nur einen lieben und vergrämte den anderen. Der verschmähte Liebhaber stürzte seinen Bruder vom Felsen und verwandelte sich angesichts seiner Untat in Stein.
Bereits in den 30er Jahren wurde das Felsengesicht allerdings mit dem fortschreitenden Steinabbau gesprengt. Wer an der Elbe entlang von Diesbar nach Seußlitz wandert, schaut zu Beginn direkt auf die Felswand des Bösen Bruders.
Weingüter in Seußlitz und Diesbar
Wie schon erwähnt, beginnt in Seußlitz die Sächsische Weinstraße. Außerdem wird fast jeder kleine Hang entlang des Elbtals für den Weinanbau genutzt. Dazu zählen auch die Hänge rechts und links von Schloß Seußlitz mit dem Luisenschlößchen und der Heinrichsburg. Eines der zum Schloß gehörigen Wirtschaftsgebäude in Seußlitz ist jetzt das Wein Reich, eine kleine Weinwirtschaft unterhalb der Luisenburg. Die Besitzerin ist ehemalige sächsische Weinkönigin und lädt auch zu Veranstaltungen oder Fahrten mit dem Oldtimerbus – einem „Robur“, auch eLlO genannt. (Hier ist LO allerdings nicht ganz korrekt, da der Bus keinen Ottomotor, sondern einen Dieselmotor – LD – hat). An der Straße in Richtung Diesbar gibt es noch ein Weingut Lehmann.
In Diesbar selbst ist das Weingut Jan Ulrich sozusagen der Platzhirsch. Dort kann man auch auf einer Terrasse sitzen und mit dem Weinglas in der Hand der träge dahinfließenden Elbe zusehen.
Vor dem Weingut steht eine alte hölzerne Weinpresse aus dem Jahre 1842. Dabei handelt es sich um eine „unterständige Doppelspindelpresse“, mit der auf einmal 3 Tonnen Wein ausgepreßt werden konnten. Für das dazumal hochmoderne Gerät wurden dicke Eichenpfosten verwendet. Die Spindeln selbst bestehen aus Apfelholz.
Möchtest Du sächsische Elbtalweine mit italienischem Speisengenuß verbinden, findest Du in einem der Nebengebäude am Schloß Seußlitz eine Trattoria. Schließlich mag nicht jeder die kulinarischen Standards der sächsischen Küche.
Elbehochwasser
Im August 2022 jährte sich das Elbehochwasser von 2002 zum 20. Mal. Es gilt als „Jahrhunderthochwasser„, obwohl 2013 bereits ein weiteres, ähnlich hohes Hochwasser die Region an Elbe und Mulde traf. Zumindest an der Elbe waren die Schäden wegen des inzwischen erfolgten Deich – Ausbaus allerdings deutlich geringer.
In der Region finden sich überall Hochwassermarken an Häusern und Mauern. Eine gute Gelegenheit, mal selbst zu vergleichen, da auch Marken von früheren Hochwassern zu entdecken sind. Und sich vorzustellen, wie weit die Fluten in der Fläche reichten – denn oft stehst Du vor den Hochwasser – Markierungen und schaust hinauf!
Bei Diesbar Seußlitz wurde der höchste Elbepegel am 17.August 2002 gemessen mit 9,40 m. Bis dahin lag der Höchststand aus dem Jahr 1845 bei 8,45 m – also fast einen Meter weniger.
Wie kommst Du nach Diesbar Seußlitz?
Mit dem Fahrrad
Am Schönsten ist die Anreise per Fahrrad auf dem Elberadweg. Diesbar Seußlitz liegt rechtselbisch im Abschnitt zwischen Meißen und Riesa. In Meißen und Riesa sind auch jeweils die nächstliegenden Elbe – Brücken. Wer grad linkselbisch unterwegs ist, kann in Niederlommatzsch die Fähre nach Seußlitz nehmen (nur Fußgänger und Radfahrer).
Kommst Du von Riesa, wirst Du bei Leckwitz den alten Treidelpfad passieren. Keine Angst, dieser Bruchsteingepflasterte Abschnitt ist nur etwa 120m lang, aber historisch. Auf dem sogenannten Leinpfad wurden elbeaufwärts fahrende Handelsschiffe von den „Bommätzschern“ an Seilen gegen die Strömung gezogen. Ebenfalls interessant anzusehen ist ein alter Turmdrehkran in Merschwitz, mit dessen Hilfe die geflößten Baumstämme für ein Sägewerk gehoben wurden.
Mit dem Auto
Wer mit dem Auto, Mietwagen* oder Wohnmobil* unterwegs ist, kann ab Meißen rechtselbisch die S 88 nordwärts benutzen, die entlang der Elbe auch Diesbar und Seußlitz verbindet. Die Anfahrt nach Meißen ist über die Autobahn A 4 (Erfurt – Dresden) oder A14 (Leipzig – Dresden) möglich. Von Leipzig aus ist auch die landschaftlich recht schöne alte F6 (heute B6) nach Dresden zu empfehlen.
In Seußlitz wurde ein Besucher- Parkplatz an den Elbewiesen eingerichtet. Im hinteren Teil zur Elbe hin ist Platz für Wohnmobile. Für Nutzer von Elektro – Autos gibt es eine Ladestation mit zwei Ladeplätzen.
Auf der Elbe mit der Weißen Flotte
Es gibt eine Linie „Sächsische Weinstraße“ der Weißen Flotte auf der Elbe. Die nördlichste Station ist Seußlitz. So läßt sich Dampfschiffromantik mit dem Besuch im Barockgarten und auf dem Weingut verbinden.
Unterkünfte in Diesbar Seußlitz und Umgebung
Um die interessante Schloßanlage, den barocken Garten und die Elbtal – Landschaft in und um Diesbar Seußlitz genießen zu können, bietet sich für all diese Sehenswürdigkeiten ein Aufenthalt von zwei oder drei Tagen an. Selbst im Herbst oder Winter hat die Gegend ihren Reiz und eine Wanderung durch den Seußlitzer Grund ist auch möglich, wenn Schnee die Wege bedeckt – steile Stiege sind hier nicht zu befürchten. In der Saison von Ostern bis Oktober ist es natürlich von Vorteil, daß auch Ausstellungen und Veranstaltungen z.B. in der Schloßkirche oder im Haus des Gastes einen kulturellen Rahmen bieten. Mit knapp 10km ist auch die Stadt Meißen mit Porzellanmanufaktur und Albrechtsburg nicht allzu weit entfernt.
Eine Ferienwohnung im Grünen* für zwei Erwachsene findet sich in Neuseußlitz an der Straße nach Merschwitz. Diese gut ausgestattete Unterkunft mit Blick auf die Burg Hirschstein am gegenüberliegenden Elbufer liegt im Erdgeschoß und ist dadurch auch für bewegungseingeschränkte Gäste geeignet.
Das Weingut Jan Ulrich* in Diesbar bietet nicht nur erlesene Elbtal – Weine, sondern auch Ferienzimmer, Apartments und eine Ferienwohnung in verschiedenen Größen von der Einzelunterkunft bis zum 4 – Gäste – Apartement mit zwei Schlafzimmern. Von der Terrasse oder dem Balkon kann man auf die Weinberge oder die Elbe blicken. Fahrradabstellmöglichkeiten sind vorhanden, so daß auch Radfahrer auf dem Elberadweg im Weingut Ulrich eine Übernachtungspause einlegen können.
Das Jägerheim Löbsal* ist eine der bekannteren Gaststätten in der Umgebung von Diesbar Seußlitz, bietet aber auch mehrere Zimmer und Ferienapartments für seine Gäste. Wenn Du nicht mit dem Auto unterwegs bist, kannst Du nach Löbsal sogar von Diesbar aus über den „Schulweg“ wandern durch den südlichen Teil des Schutzgebiets Grund. Zur Elbe hin liegen mehrere Aussichtspunkte, die bei einer Waldwanderung erkundet werden können. Das Jägerheim Löbsal findet sich am Dorfplatz. Am Jägerheim können kostenfrei Fahrräder ausgeliehen werden. Eigene Fahrräder können in der Garage sicher abgestellt werden. Für Hunde und andere Haustiere fallen ggf. einmalige Gebühren an.
Ebenfalls in Löbsal befindet sich die Ferienwohnung Serpina* mit Platz für 3 Gäste im Schlafzimmer. Unter Nutzung der Schlafsofas im Wohnbereich kann die Kapazität bis auf 7 Übernachtungsgäste erhöht werden. Diese Ferienwohnung bietet eine Terrasse, die Mitbenutzung des Gartens sowie einen Außenpool. Da sich das Apartment im Erdgeschoß befindet, ist die Unterkunft für bewegungseingeschränkte Gäste, ggf. auch für Rollstuhlfahrer geeignet.
Die Wetteraussichten für Diesbar Seußlitz
Wie das Wetter in Diesbar Seußlitz heute und in den nächsten Tagen aussehen soll, erfährst Du in nebenstehender Übersicht. So kannst Du Deinen Besuch am Barockschloß oder im Seußlitzer Grund besser planen.
Neugierig geworden? Besuche weitere Ziele im oberen Elbtal:
Böhmische Schweiz: Wandern rund um das Prebischtor
Eine Oase im Süden Brandenburgs: Pfarrgarten Saxdorf
Lust auf eine Elbe – Tour mit Freunden?
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