
Der Süden von Portugal ist nicht nur eine vielbesuchte Region für Bade – Urlaub, sondern zunehmend als Wander – Landschaft bekannt. Besonders beliebt ist der „Fischerweg“, trilho de pescadores. Dieser gliedert sich in zwei Teile: Vom Cabo de Sao Vicente bis fast in die Hafenstadt Sines entlang der Westküste, der Costa Vicentina, und von Lagos nach Sagres bis zum eben erwähnten Kap. Dieser Teil folgt der Küstenlinie an der Fels – Algarve und ist in diesem Beitrag das Thema.
Von Lagos nach Sagres – Wandern in Portugal’s Süden
Die Algarve im Süden Portugals ist vielen als romantische Bade – Küste bekannt. Sie wird nochmal in den flacheren und eher sandigen östlichen Teil bis zur spanischen Grenze und den westlichen deutlich schrofferen Teil – der Fels – Algarve bis zum Cabo de Sao Vicente unterschieden. Das Cabo mit seinem markanten Leuchtturm ist zugleich der südwestlichste Punkt des europäischen Festlands. Seefahrer aus Afrika und Südamerika erreichen hier den Kontinent. Vor allem in früheren Jahrhunderten ohne GPS – Navigation war der Leuchtturm am Kap ein wichtiger Orientierungspunkt.

Start auf dem Fischerweg in Lagos
Lagos ist als Ausflugsziel an der Algarve sehr bekannt. Neben der hübschen Innenstadt mit schmalen Gäßchen und Plätzen, den charakteristischen Kirchen und dem Sklavenmarkt sowie dem Hafen, der für zahlreiche Entdeckungsreisen als Ausgangspunkt gedient hat, ist vor allem der Ponta da Piedade ein Touristenmagnet. Das sind vom Meer ausgewaschene Felsformationen an der Steilküste mit Grotten, Kolken und Felsnadeln, die aufgrund der verschiedenen Gesteinsarten auch noch in buntem Farbenspiel erscheinen. Hier in etwa, im Süden von Lagos, ist der Startpunkt zum Fischerweg, der sich von der Ponta da Piedade aus westwärts entlang der Felsalgarve bis zum Cabo de Sao Vicente zieht. Die Strecke beträgt insgesamt ca. 44km.

Zu Fuß die Felsalgarve erkunden
Der Fischerweg an der Felsalgarve ist sehr einfach und auch für ungeübte Wanderer in angemessenen Etappen gut zu bewältigen. Meist geht es auf und ab – hinunter zum Strand, über einen kleinen Bach, der zum Atlantik hin entwässert, und dann wieder hoch auf den nächsten Abschnitt der Steilküste. Die Wege bedeckt fast überall Kies, durch harten Lehm fest gebunden, an manchen Stellen auch steiniger oder stabiler Felsgrund. Am Strand gibt es natürlich Sand oder Kies, dahinter liegen oft Wiesen, die den Bach begleiten. Wald gibt es nur selten.

Die Vegetation auf den Hochflächen an der Steilküste wird von einer eher mediterranen Flora gebildet – einige aus dem Küchengarten bekannte Arten wie Thymian und Salbei wachsen hier wild. Vorherrschend und überall zu finden ist Lack – Zistrose mit ihren leicht klebrigen Blättern, die einen aromatischen Duft verströmt und im Februar – März schon blüht. Dazwischen kleine Seekiefern oder Pinien, aber alles in Buschform. Hohe Bäume gibt es fast nur in den Bachtälern oder Siedlungsgebieten. Dadurch hat der einsame Wanderer auch ins Hinterland einen weiten Rundumblick.
Über die Hochflächen nach Luz
Nachdem man den Ponta da Piedade hinter sich gelassen hat, geht’s auch gleich los über die hochliegenden Flächen der Kliff-Küste. Die erste Station ist Luz, etwa 6km östlich von Lagos. Wie immer führt der Pfad.. oder hier auch die vielen Pfade, die Wanderer und sonstige Touristen zwischen der Lackzistrose getrampelt haben, vor dem Ort nach unten in ein kleines Flußtal. Und dort liegt auch das Dörfchen. Ein breiter Strand öffnet sich zum Meer hin. Über die Strandpromenade komme ich auf ein kleines Fort zu. Die Küste war militärisch gut gesichert, da sowohl Piraten als auch fremde Mächte immermal wieder versucht haben, Teile des Landes zu erobern oder auf Raubzügen schnellen Reichtum zu erlangen. Ein paar Schritte weiter strahlt die hübsche Kirche wie üblich im blendenden Weiß in der hellen Sonne.


Hinter Luz geht es nicht ganz so steil nach oben, der Weg führt auf halber Höhe durch dichte Büsche und über Felsflächen an ausgedehnten Ferienhaus – Grundstücken vorbei. Doch bald bin ich wieder hoch über dem Meer. Es ist übrigends keine schlechte Idee, auf dem Fischerweg von Lagos aus westwärts zu wandern. So hat man die Sonne morgens im Rücken und den Tag über schräg von der Seite. Nur wenn man lange noch am Nachmittag unterwegs ist, blendet die dann vorbeigezogene Abendsonne je nach Jahreszeit und Wetterverhältnissen. Eine Sonnenbrille und ggf. Hut mit Sonnenschild ist unbedingt zu empfehlen – und zwar ganzjährig!

Burgau – eingezwängt in eine Talkerbe
Burgau, das nächste Örtchen am Wege, empfängt mit den Ruinen einer kleinen Befestigung und dem Bar- Restaurant „Zum Seemann“ – „O Navegador“. Über eine weite Schleife führt eine Straße hinunter zum Dorfplatz, auf dem zwischen Einheimischen Campervans, Angelfreunde und Surfer- Mobile parken. Zum Strand gelangt man neben Treppen auch über eine Slip- Schräge, wo einzelne auf’s Trockene gezogene Boote liegen. Kleine Strand-Bars und Fisch-Restaurants laden zur Rast.

Der Ort Burgau selbst zwängt sich mit schmalen Straßen und Gassen in das enge Tal zwischen den Steilküsten – Hängen. Die Fortsetzung auf dem Fischerweg ist dadurch u.U. nicht ganz leicht zu finden. Mehrere Male geht es über kleine Treppchen, um Ecken der engstehenden Häuser, vor und zurück, wieder ein Treppchen… die Wege sind zwar gut gekennzeichnet, verlangen jedoch Aufmerksamkeit bei der Suche nach den Markierungen. Und bei den vielen Windungen und kurzen Seitengassen, noch dazu zwischen mehrstöckigen Häusern, reagiert das GPS manchmal recht träge, bevor es die nächste Kurve anzeigt.
Doch von oben gestattet der Fischerweg einige schöne Ansichten auf den verwinkelten Ort zwischen den Küstenfelsen. Von hier, grob ein Drittel der Wanderung entlang der Felsalgarve, gestattet die Fernsicht nochmal einen Rückblick bis zur inzwischen fernen Landspitze am Ponta de Piedade bei Lagos. In westlicher Richtung ist aber auch der „Zipfel“ bei Sagres erkennbar, bis zu dem sich die Küste in weiten Bögen erstreckt.

Kostbarkeiten der Flora und Fauna
Nicht nur den herrlichen Aussichten in der Ferne sollte Deine Aufmerksamkeit gelten. Genau vor Deiner Nase gibt es viel zu entdecken, wobei tatsächlich neben den Augen eben die Nase sehr hilfreich sein kann. In der Wärme der Mittagssonne sind verschiedene ätherische Düfte zu erspüren, die Pflanzen verströmen, welche uns teilweise aus dem Gewürzregal bekannt sind. Beeindruckend zeigen sich botanische Überlebenskünstler, die in winzigen Löchern der karstigen Kalkfelsen ihren engen Raum gefunden haben. Es ist erstaunlich, wie so manche Pflanze in der prallen Sonne und langen Trockenphasen bestehen kann, im zeitigen Frühjahr voller Lebensfreude austreibt und mit duftenden Blüten auch noch Insekten und Schmetterlinge anzieht und ernährt.

Was mir ebenfalls auffällt, ist ein reiches Vogelleben in dieser Buschlandschaft. Und nur wenige der hiesigen Vögel sind mir bekannt, weil sie auch in Mitteleuropa so vorkommen. Es ist Winter in Europa. So sind wohl neben der heimischen Vogelwelt auch alle möglichen Wintergäste hier unterwegs – Zugvögel wie ich selbst 😉 Leider scheinen die gefiederten Weggefährten hier eine recht große Fluchtdistanz zu bevorzugen, so daß ich ohne Fernglas nicht allzu genaue Beobachtungen machen kann. Längerer Ansitz mit dem Ziel Erkundung der Avifauna scheint in den Büschen auf den Hochplateaus offenbar sehr vielversprechend.
Piraten und Thuner – Fischer
Eine weitere Festungsruine liegt am Wegesrand, diesmal etwas weiter weg von bestehenden Siedlungen: Am Forte de Sao Luiz de Almadena drehe ich erstmal eine Runde um die verfallenden Mauern und versuche mir vorzustellen, wie die Anlage mal ausgesehen haben könnte. Diese Festung von 1632, die einzige mit Graben und Zugbrücke an der Algarve, sollte die Thunfisch – Flotte in der nahen Boca do Rio Bucht schützen.

Und wiedermal geht es hinunter von den Küstenplateaus in ein Bachtal, welches von Norden auf einen Strand zustrebt. Diese kleinen Kerben in der Landschaft sind zwar für den Wanderer das einzig anstrengende auf dem Fischerweg, doch immer eine willkommene Abwechslung. Mal ein anderes, frischeres Grün, andere Büsche und sogar richtige Bäume, der Bachlauf, der allerdings manchmal auch nur eine ausgetrocknete Rinne ist und am Meeresufer die Strandbucht. Und dann die Serpentinen des Pfades, um auf der anderen Seite wieder auf das Hochplateau zu gelangen.

Proviant aus Salema
Noch einmal ein Ort, Salema. Dieser ist, deutlicher als Burgau, auf Feriengäste ausgerichtet. Der Parkplatz vor dem Strand ist größer, um den Platz herum eine Sammlung von Restaurants. Die beiden Mini-Mercados sind leider gleichzeitig geschlossen. Damit habe ich nicht gerechnet. Für ein bißchen „Frischverpflegung“ – sprich: meine geliebten Frühstücks-Bananen und meine Vitaminspender – Orangen – besuche ich so eine Art „Reformhaus“ – Laden. Alles bio, aber spürbar teurer. Dann gibt es noch das Wasser – Problem. Ein Stück abseits vom Parkplatz finde ich eine öffentliche Toilette. Pik-sauber (wie meist im Süden von Portugal), mit Waschbecken in einem separaten Vorraum, eiskaltes Wasser vom Hahn. Hier fülle ich meine Flaschen auf. Gut gerüstet für die letzte Etappe bis Sagres.

Diese ist etwas länger und es gibt keine Siedlungen mehr unmittelbar an der Küste. Die Orte liegen alle ein deutliches Stück weit im Hinterland. Lediglich an einer Stelle ist nochmal ein Strand mit „Bewirtschaftung“, also einem kleinen Strandrestaurant – doch das ist im Januar zu. Für diesen Abschnitt ist also eine gute Bevorratung mit Wegzehrung und Wasser unverzichtbar!
Weiter draußen – weniger Begegnungen
Dafür ist die Wanderung etwas einsamer. Kamen zuvor vor allem zwischen Lagos und Burgau immer wieder Wanderer und auch andere Touristen entgegen oder passierten an meinen Rastplätzen, habe ich jetzt über lange Zeiten Ruhe. Nur aller paar Stunden kommt mal jemand Anderes vorbei, teilweise Einheimische z.B. auf dem Weg zu entlegenen Angelplätzen.
Ein Abschnitt kurz vor Sagres führt ein Stück weg vom Steilufer über eine Hochfläche, die wohl teilweise beweidet wurde. Ich passiere zwischendurch ein aufgegebenes Hofgrundstück, sowas gab es bisher überhaupt nicht. Landwirtschaftlich werden die Hochplateaus jedenfalls nur wenig genutzt.
An einer anderen Stelle, die zurückgesetzte Küstenlinie bildet eine Felsenbucht im Hochplateau, kreisen Paraglider in den Aufwinden und machen sich einen Spaß daraus, vor den schroffen Felswänden zum Meer hin abzufallen und dann in einer steilen Windung wieder über das Plateau aufzusteigen.

Ankunft in Sagres
Sagres grüßt nun schon aus der Ferne und macht einen deutlich „städtischeren“ Eindruck. Nicht nur werden einige größere Gebäude hoch oben über dem Hafen sichtbar. Ein Stück landeinwärts markiert ein Wasserturm die Ausdehnung der Siedlung, und mehrere Kräne in der skyline verdeutlichen, daß „hier was passiert, hier gibt es Fortschritt“. Nach einem Strandbogen stoße ich auf die ersten Häuser und das „Pura Vida Dive Hostel“. Das macht gleich einen freundlichen Eindruck mit Vorgarten, steingartengesäumter Terrasse und stilvoller Bauart und ich nutze die Gelegenheit als erste Unterkunft in Sagres. So kann ich mir den Ort in Ruhe ansehen und die letzte „Fischerweg“ – Etappe bis zum Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente auch ohne Gepäck, hin und zurück, locker an einem Tag schaffen.

Fischerweg von Lagos nach Sagres – praktische Tips
Die Wanderung entlang der Algarve – Steilküste ist ein spannendes, aber nicht allzu anstrengendes Erlebnis. Auch ungeübte Wanderer können sich auf den Weg machen und zumindest über Teilstrecken einfach loswandern.
Kleidung und Ausrüstung
Feste Schuhe mit gutem Profil sind unbedingt zu empfehlen. Wer mit allem Gepäck und schwerem Rucksack wandert, sollte hohe Schuhe mit Knöchelstütze bevorzugen,v.a. wegen der manchmal steilen Abstiege. Ansonsten genügen auch Trailrunner oder andere wanderbare Schuhe.

Wichtig ist ein ausreichender Vorrat an Trinkwasser. Wenn die Sonne scheint, wird es schnell sehr heiß – auch im Winter – und man schwitzt beim Wandern entsprechend. Auffüllen kann man seine Flasche in den Siedlungen – mancherorts gibt es Wasserspender oder frei zugängliche öffentliche Wasserhähne, ansonsten i.d.R. sehr saubere öffentliche Toiletten, die quasi immer ein Extra- Waschbecken im Vorraum haben. Die Wasserqualität der öffentlichen Versorgung in Portugal gilt als sehr gut – ich habe das auch ausnahmslos so erlebt. Abseits der Ortschaften gibt es aber keine geeigneten Trinkwasser – Quellen!
Außerdem braucht man mindestens eine Wind- und Regenjacke. In einem Reiseführer habe ich mal gelesen „Portugal ist ein kaltes Land mit heißer Sonne“ – das kann ich nur bestätigen. V.a. in den Wintermonaten, ich war auf dem Fischerweg im Januar unterwegs, ist es in der Sonne heiß – sowie man aber in den Schatten kommt oder abends die Sonne untergegangen ist, ist die Luft geradezu eisig. Ich habe nach Sonnenuntergang in Minuten Pullover und Jacke rausgekramt, um nicht plötzlich auszukühlen. Vor allem im Herbst und Winter kann es aber auch heftige Regenfälle geben – der Atlantik scheint sich dann auf einmal über die Küste herzumachen. Wer also von Quartier zu Quartier wandert, vlt. einen engen Zeitplan hat und deshalb auch mal im Regen loslaufen muß, sollte gute Regenkleidung dabei haben.
Sonnenbrille und/ oder Sonnenhut sind ebenfalls dringend anzuraten. In den Wintermonaten steht die helle Sonne lange Zeit sehr tief und strahlt dann auch unter den Schirm einer Mütze. Außerdem reflektiert die Wasserfläche des Atlantik und erhöht noch die Sonneneinstrahlung auf indirektem Wege. Deshalb ist es notwendig, die Augen zu schützen.
Wandern auf dem Fischerweg ohne Gepäck
Die Wanderwege der Rota Vicentina, dazu gehört auch der Fischerweg, sind gut organisiert und gemanaget. An größeren Orten gibt es jeweils Hinweistafeln mit den Routen der nächsten Etappen, Informationen über alles, was am Wegesrand zu sehen ist und die „wandertechnischen“ Fragen. Die Organisation der Rota Vicentina hat ihren Sitz in Odemira, einem Etappenort am „historischen Weg“. Von der Organisation werden auch Transport- und Taxiunternehmen der Region z.B. für den Gepäcktransport zwischen Etappenorten von Unterkunft zu Unterkunft empfohlen. Ohne Gepäck kann man mit einem kleinen Tagesrucksack mit etwas Wasser und Mundvorrat losziehen – ohne schweren Rucksack. Auch dadurch können Wander – Neueinsteiger den Fischerweg und den „historischen Weg“ der Rota Vicentina unbeschwert genießen. Taxi – Partner in der Algarve – Region ist hier Taxi T in Sagres.
Orientierung auf dem Fischerweg von Lagos nach Sagres
Der Fischerweg wie auch die anderen Wege der Rota Vicentina sind gut gekennzeichnet und leicht zu finden. Eine Wanderkarte oder GPS – Gerät oder Navigations-App ist nicht unbedingt erforderlich. Allerdings hilft so eine Orientierung, die verfügbare Zeit besser einzuteilen – hab ich noch Zeit bis zum Ziel oder muß ich mich doch etwas sputen, um vor Sonnenuntergang anzukommen?

Die übliche Orientierung mittels Wegzeichen besteht aus einer Holzsäule (neuerdings eher recycling-Plastik mit Holzoptik) mit einem Doppelstrich grün-blau. Es gibt noch zahlreiche andere Markierungen, z.B. für Mountainbike – Routen oder Rundwege, die teilweise den gleichen Pfad nutzen oder kreuzen. Lokale Rundwege sind i.d.R. mit einem rot-gelben Doppelstrich gekennzeichnet, an Wegweisern oft noch durch eine Wege-Nummer ergänzt. An Wegekreuzungen sind alle falschen Wege i.d.R. mit einem X statt Doppelstrich in der Wegefarbe grün-blau gekennzeichnet.

Meist ist es nicht so schlimm, mal etwas aus der Spur zu geraten. Die Küstenlinie gibt die grobe Orientierung vor und folgt man den vielen Pfaden in Ost-West – Richtung, kommt man letztlich zu seinem Ziel. Etwas schwieriger ist es manchmal, den richtigen Ausgang aus einem Ort zu finden oder auch den richtigen Aufstieg auf das Küstenplateau aus einem der Bachtäler. Da ist eine Navi-App mit Wanderwegen schon hilfreich.
Wer schnell durchwandern will, kann die Strecke von Lagos nach Sagres (ca. 36-38km) gut in zwei Tagen schaffen. Doch eigentlich ist ja der Weg das Ziel und das Erlebnis dieser Landschaft verlangt nach mehr Zeit. Deshalb macht es Sinn, in Burgau und Salema Streckenquartiere vorzusehen. Das ist einfach entspannter und bringt Dich näher an die Erfahrung der Region mit allen Sinnen.
Fortsetzung auf weiteren Wanderwegen der Rota Vicentina
Wer Sagres erreicht hat, wird bestimmt auch noch zum Leuchtturm weiterlaufen wollen. Der ist ja das eigentliche Ziel des Fischerwegs – oder der Startpunkt? Das Cabo de Sao Vicentina ist ein wundervoller Ort, an dem einem bewußt werden kann, daß der Kontinent ein Ende hat und da draußen die geballte Macht des Meeres und der Elemente lauern. Gleichzeitig ist es ein Ort, der uns mit der Geschichte Europas und der Welt in Verbindung bringt. Lange Zeit war unbekannt, was dort hinter den großen Wassern verborgen ist. Nur von Afrika hatte man eine Ahnung. Dann brachen gerade aus Portugal im 15. und 16. Jahrhundert die Entdecker auf, passierten eben dieses Kap und erforschten Stück für Stück die Erdkugel, entdeckten zuerst Amerika neu, dann den Seeweg nach Indien, dann Australien usw….
Wenn Du über Sagres hinaus noch weitere Gebiete im Süden Portugals entdecken willst, dann starten am Leuchtturm die Fortsetzung des Fischerwegs „Trilho de pescadores“ entlang der Küste nach Norden bis Porto Covo und der „Historische Weg“ „Caminho historico„, der mehr im Landesinneren verläuft und Santiago do Cacem als Ziel hat. Beide Wege haben ihren Reiz. Ich habe mich für den Historischen Weg entschieden, doch davon an anderer Stelle mehr.
Anreise zum Fischerweg an der Algarve – Küste
Die Anreise nach Portugal ist auf verschiedenen Wegen möglich (ich war bereits mehrfach mit dem Fernbus via Paris in Portugal). Zentral ist der Flughafen Lissabon mit vielen Verbindungen weltweit. Aber auch Faro an der Algarve – Küste wird von zahlreichen Orten in Europa und diversen Fluggesellschaften angesteuert – vornehmlich für Badetouristen.
Mit Fernbus nach Lagos oder Sagres
Sowohl von Lissabon als auch von Faro aus verkehren Fernbusse nach Lagos und Sagres. Platzhirsch in Portugal ist die Busgesellschaft Rede expressos, die nach wie vor einen Großteil des Fernbus – Verkehrs im Land und teilweise nach Spanien abdeckt. Doch auch Flixbus ist in Portugal im Kommen und macht Rede expressos Konkurrenz. Deshalb ist Flixbus oft ein Stück günstiger. Weitere Fernbusgesellschaften sind meist nur noch frühere Markennamen, aber m.o.w. bei Rede expressos eingegliedert.

Während man Rede expressos über das Portal omio* online buchen kann, funktioniert für Flixbus sowohl die hierzulande übliche app also auch das flixbus – online* – Portal. Wer online nicht buchen kann, da für Kreditkarten – Zahlungen zwingend die 2-Faktor Authentifizierung erforderlich ist, kann seine Buchung vor Ort in zahlreichen Reisebüros abwickeln. Vermutlich fast alle erledigen das bei einem kurzen Besuch.
Die Busse von Rede Expressos aus Lissabon fahren dort am Bahnhof Sete Rios ab. Es gibt durchgehende Busse fast ohne Zwischenhalt, die in 2,5 bis 3 Stunden die Algarve Küste und Lagos erreichen. Flixbus fährt dagegen am Bahnhof Lissabon Oriente ab – der Busbahnhof auf dem Platz davor ist gleichzeitig auch der Abfahrtsort internationaler Fernbusse. Am hintersten Bussteig gibt es einen Fahrkarten – Automaten von Flixbus. Wenn Du weder smartphone noch laptop dabei hast, bekommst Du hier die Tickets auch mit einfacher Kartenzahlung (oder sogar bar).
In Lagos ist der Busbahnhof am Rande des Stadtzentrums und fast am Hafen. Von hier fahren auch lokale Busse in kleinere Orte entlang der Algarve – Küste. So kann man ggf. auch zu einem Etappenort auf dem Fischerweg fahren und von dort zurücklaufen, wenn man nicht den ganzen Weg wandern will. Einen Flixbus – Ticketautomaten gibt es nicht, doch die Reisebüros in Lagos werden Dir weiterhelfen.
Mit der Bahn nach Lagos
Lagos hat einen Bahnhof auf der Ostseite des Hafens, in dem einzelne IC – Züge von Lissabon ankommen und abfahren. Mehr Verbindungen gibt es ggf. mit Umstieg. Lokale Züge fahren auch entlang der Küste z.B. nach Faro. Auch über Bahnverbindungen in Portugal informiert das Portal omio* und vertreibt online Fahrkarten.
Wetter und beste Reisezeit
Die beste Zeit für die Algarve ist ca. von September bis Mai. In dem Sommermonaten ist es einfach viel zu heiß zum Wandern, das macht nicht wirklich Spaß. Von November bis Februar muß man sich allerdings darauf einstellen, daß es an manchen Tagen heftige Regenfälle gibt.
Diese können auch mal einen Pause – Tag erzwingen, da die Wege dann matschig bis schlammig werden. Ist der Regen vorbei, dauert es nur kurz, bis die Wege wieder ausreichend abgetrocknet sind. Außerdem ist natürlich von November bis Februar der Tag ziemlich kurz und die Nacht schnell sehr dunkel. Du mußt Deine Etappen entsprechend planen, möglichst früh loslaufen und die Zeit der Sonnenhelligkeit gut ausnutzen.
Da die Region relativ dünn besiedelt ist, wird es abseits der Ortschaften noch ordentlich dunkel.
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